Neues Gutachten
Tunnel statt Stelze auch für Gefahrguttransporte möglich

Die Gutachter Georg Mayer und Stefan Reitenberg sind davon überzeugt, dass der Bau eines Tunnels an Stelle der Stelze kein Problem für den Gefahrguttransport wird.  | Foto: Britta Meyer
  • Die Gutachter Georg Mayer und Stefan Reitenberg sind davon überzeugt, dass der Bau eines Tunnels an Stelle der Stelze kein Problem für den Gefahrguttransport wird. 
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Leverkusen - Überraschend ist das Ergebnis nicht – auch in Leverkusen kann durch
einen Tunnel Gefahrgut transportiert werden. Dies zeigt nun eine
Machbarkeitsstudie, die im Rat der Stadt vorgestellt wurde. In Auftrag
gegeben vom Stadtrat und durchgeführt vom Ingenieurbüro Vössing,
steht jetzt ein Gutachten zur Verfügung, welches beweist, dass mit
einer angepassten Bauweise und verschärften Sicherheitsmaßnahmen der
Weg durch einen Tunnel für explosives, giftiges und leicht
entzündliches Transportgut frei gemacht werden kann.
Es ist alles eine Frage des Geldes. Doch Geld dürfe in Punkto
„kleiner Tunnel“ keine Rolle spielen, so Oberbürgermeister Uwe
Richrath kurz vor Karneval bei der Präsentation der Installation
einer möglichen Megastelze. Es gehe schließlich hier um die
Lebensqualität der Menschen der Stadt und um zukünftige
Generationen. Ein zwölfspuriger Ausbau der A3 mitten durch die Stadt
sei absolut inakzeptabel. Als einzige Variante soll ein rund ein
Kilometer langer Tunnel anstatt der Stelze vom Wasserturm bis zum
Autobahnkreuz für Land und Bund die einzig richtige Lösung sein, so
Richraths Vorschlag. Nächster Schritt ist nun ein Beschluss im Rat am
3. April. Da CDU und Grüne in der Mehrheit die genannte
Tunnelvariante unterstützen, dürfte es keine Überraschung geben.
Unmut machte sich jedoch bei der Bürgerliste breit, die die
sogenannte Kombilösung mit Gesamttunnel durch Rhein und Stadt
fordert. Was aber unterscheidet das von der Stadt in Auftrag gegebene
Gutachten von dem, das Straßen NRW erstellen ließ und das die
Gefahrguttransporte nur eingeschränkt nutzbar machte? Auf den
kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht, ist es die Dichte an
Notausgängen mit Fluchttreppenhäusern. Auch eine Trennwand in jeder
der beiden Röhren, die die sechs Spuren je Richtung in zwei und vier
teilt, bringt deutlich mehr Sicherheit. Dargestellte Szenarien an
Unfällen mit den Transportgütern Benzin, Chlor, Propan und TNT
verdeutlichen, wie sich ein Unfall im Tunnel auswirken würde.
Lägen alle Gefahrenkurven im EU-Norm Bereich für
Gefahrguttransporte, dann müsste der Notausgang-Abstand bei 54 Meter
liegen. Straßen NRW rechnete mit einem rund doppelt so großen
Abstand. Käme eine durchgängige Trennwand in jede Röhre, betrüge
der Abstand 69 Meter zwischen den Notausgängen. Auch während der
Bauzeit stellten die Ingenieure Georg Mayer und Stefan Reitenberger
händelbare Szenarien vor, die sicher für Anwohner und
Verkehrsteilnehmer sind und trotzdem den Richtlinien für
Gefahrguttransporte entsprächen. Und was kostet das Ganze nun? Es ist
ein Mehr an etwa einem Prozent der Baukosten in diesem Abschnitt,
sprich rund 4,6 Millionen Euro kämen hinzu.
 

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RAG - Redaktion

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