Düker "Martina" eingeweiht
Tunnel verbindet Chemparks in Leverkusen und Dormagen

Sie gaben den Startschuss für die Inbetriebnahme des neuen Dükers „Martina“: Martin Wolf (Projektleiter Covestro, v. li.), Dr. Klaus Jaeger (Leiter Size Management Covestro), OB Uwe Richrath, Taufpatin Martina Jacobs-Wellenberg, Chempark-Leiter Lars Friedrich und Currenta-Projektleiter Uwe Wittka. | Foto: Britta Meyer
2Bilder
  • Sie gaben den Startschuss für die Inbetriebnahme des neuen Dükers „Martina“: Martin Wolf (Projektleiter Covestro, v. li.), Dr. Klaus Jaeger (Leiter Size Management Covestro), OB Uwe Richrath, Taufpatin Martina Jacobs-Wellenberg, Chempark-Leiter Lars Friedrich und Currenta-Projektleiter Uwe Wittka.
  • Foto: Britta Meyer
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Leverkusen - Vor gut eineinhalb Jahren standen zahlreiche der geladenen Gäste
an gleicher Stelle, um den zukünftigen Düker „Martina“ nach
Bergmannsmanier zu taufen. Unter dem Rhein sollte der drei Meter im
Durchmesser betragende, unter der Flusssohle herführende Tunnel
verlaufen und die Versorgung der Chempark-Standorte Leverkusen und
Dormagen sichern.

Jetzt war es soweit und der neue Düker konnte feierlich in Betrieb
genommen werden. „Alle beteiligten Parteien haben dafür gesorgt,
dass dieses sehr komplexe und anspruchsvolle Projekt zügig und
erfolgreich umgesetzt werden konnte“, so Chempark-Leiter Lars
Friedrich. „Das über zwölf Millionen Euro teure Bauwerk ist ein
wesentlicher Baustein zur langfristigen Sicherung und
Weiterentwicklung der Infrastruktur des Rohstoffverbundes zwischen den
Standorten Dormagen und Leverkusen.“

Das alles so reibungslos verlief, dafür war neben den zahlreichen
Sicherheitsmaßnahmen, vor allem die transparente Kommunikation
ausschlaggebend, so die Meinung Klaus Jaegers, Leiter des
Standortverbunds NRW von Covestro. Immerhin geht es bei den Düker
darum, Rohstoffleitungen für die chemische Industrie unter höchsten
Sicherheitsvorkehrungen unter dem Rhein her zu führen. So wird ab
sofort durch die Rohre im neuen Tunnel neben Erdgas, Sauerstoff,
Stickstoff und Wasserstoff auch Kohlenmonoxid (CO) geleitet, ein
hochgefährliches Atemgift, das in der Kunststoffproduktion notwendig
ist. Damit in allen NRW-Standorten von Covestro erfolgreich produziert
werden kann, ist der Verbund der Werke in Leverkusen, Dormagen und
Uerdingen entscheidend. „Der Tunnel ist dabei die Lebensader“, so
Jaeger. Ohne diesen Verbund der einzelnen Standorte könnten wir nicht
wettbewerbsfähig produzieren.“

Ein Kriterium, das auch für die Stadt interessant ist. Immerhin ist
der Chempark ein wichtiger Arbeitgeber in Leverkusen und der Region,
was auch Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Begrüßungsrede
herausstellte. „Diese Investition erhält und stärkt die
Attraktivität des Chemie-Standortes Leverkusen. Hier hängen
Familien, Jobs und die Entwicklung des Umfelds dran.“

Das dabei auch in die Zukunft gedacht wurde ist für die
Verantwortlichen selbstverständlich. Immerhin ist in dem Tunnel noch
Platz für mindestens noch mal so viele Leitungen. Und so wurden
unterhalb der Rheinsohle 3.000 Tonnen Stahlbeton verbaut und 4.000
Meter Stahlrohre verlegt. Für die Isolierung der Rohrleitungen wurden
rund 1.200 Liter Beschichtungsmaterial verbraucht, so dass höchste
Sicherheit geboten ist.

Darüber hinaus wird es monatliche Kontrollen geben und ein modernes
Sicherheitssystem sowie Lüftungs- und Zugangsschächte auf beiden
Rheinseiten. Anders als beim alten Düker, ist der neue
Rohrleitungstunnel begehbar. Das heißt, er ist für Wartungs- und
Reparaturarbeiten sowie für Kontrollgänge jederzeit zugänglich. Man
könnte problemlos zu Fuß nach Köln gehen, versicherte Stefan
Hagedorn, Betriebsleiter des Dükers.

Daten und Fakten zum Düker
• Länge Rohrleitungen: 545 Meter (von Einbindestelle zu
Einbindestelle)
• Länge Tunnelröhre: 470 Meter
• Außendurchmesser: 3,0 Meter
• Innendurchmesser: 2,4 Meter
• Wanddicke: 30 cm Stahlbeton
• Lage: Rheinkilometer 700,4; 9-12 Meter unterhalb der Rheinsohle
• Startschacht-Sohle: 16 Meter tief (rechtsrheinisch), im CHEMPARK
Leverkusen
• Zielschacht-Sohle: 9 Meter tief (linksrheinisch), im
Rheinufer-Vorland bei Köln-Merkenich
• Dauer Vortriebszeit: ca. 2 Monate
• Rohrleitungen: derzeit 8, erweiterbar
• Transportierte Stoffe: derzeit Erdgas, Kohlenmonoxid, Sauerstoff,
Stickstoff, Wasserstoff

Sie gaben den Startschuss für die Inbetriebnahme des neuen Dükers „Martina“: Martin Wolf (Projektleiter Covestro, v. li.), Dr. Klaus Jaeger (Leiter Size Management Covestro), OB Uwe Richrath, Taufpatin Martina Jacobs-Wellenberg, Chempark-Leiter Lars Friedrich und Currenta-Projektleiter Uwe Wittka. | Foto: Britta Meyer
So sieht der Düker von innen aus. | Foto: Britta Meyer
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

28 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.