Krankenhaus zieht um
Unter einem Dach in Opladen

Die Patienten wurden von den Krankenpflegern in die Fahrzeuge gebracht. | Foto: Uli Preuss/Kplus Gruppe.
  • Die Patienten wurden von den Krankenpflegern in die Fahrzeuge gebracht.
  • Foto: Uli Preuss/Kplus Gruppe.

Leverkusen. Es war ein Kraftakt. Ein Jahr mit Vorplanungen waren nötig, damit ein komplettes Krankenhaus – im Betrieb - umziehen kann. „Es gibt wahnsinnig viel zu bedenken“, sagt Sascha Wihstutz, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Geriatrie. „Viele unsere Patientinnen und Patienten sind auf Medikamente angewiesen, die pünktlich zu einer bestimmen Uhrzeit eingenommen werden müssen. Wenn zum Beispiel um 14 Uhr eine intravenöse Antibiotikagabe vorgesehen ist, kann der Patient nicht gerade im Wagen auf dem Weg nach Opladen sein.

Gerade für viele ältere Menschen sind Veränderungen oft mit Angst besetzt. „Wir haben sehr viel mit den Menschen gesprochen“, sagt Pflegedirektorin Julia Schwab. Auch am Umzugstag selbst. Denn nicht immer kommt das Gesagte auch wirklich an. Die Sorge mancher Patientinnen und Patienten, sich jetzt an neue Gesichter gewöhnen zu müssen, ist aber unbegründet. „Wir sehen uns morgen früh“, verabschiedet sich Pfleger Rudolf Fischer von einer Patientin. Sie lächelt.

Der Umzug wurde stationsweise geplant. „Sämtliches Personal zieht mit um und die Patientinnen und Patienten werden auch von bekannten Gesichtern in Opladen empfangen“, sagt Sascha Wihstutz. An beiden Standorten sind dann komplette Teams aus dem Ärztlichen Dienst, der Pflege und der Therapie. „Das ist auch personell ein Kraftakt“, erklärt Julia Schwab. Aber alle ziehen an einem Strang. Das zeigt auch, wie eng die Geriatrie über Berufsgruppengrenzen zusammenarbeitet.

Neben den Patientinnen und Patienten ziehen auch Möbel, Medikamente und Geräte um. „Manches brauchen wir zu jeder Zeit an beiden Standorten“, sagt Sascha Wihstutz. Ultraschall und Defibrillatoren zum Beispiel. Wenn sich eine Verschlechterung einstellt, muss die Abteilung jederzeit voll arbeitsfähig sein.

Alles Neue birgt auch Angst. „Wir haben viele Mitarbeitende, die seit 30 Jahren hier arbeiten“, sagt Elisabeth Michels, Kaufmännische Leiterin beider Krankenhäuser. Viele Erinnerungen hingen auch an dem Haus, da sei es nur verständlich, dass auch Wehmut angesichts des Abschieds aufkeimt. „Aber viele freuen sich auch auf das Arbeiten in den neu hergerichteten Räumen“, weiß Elisabeth Michels aus vielen Gesprächen. Gut fünf Millionen Euro sind die Sanierung in Opladen geflossen, etwa drei Millionen davon haben Land und Bund übernommen.

Weil die Zusammenlegung auch medizinisch Sinn macht. Geriatrie ist ein Querschnittsfach. „Es ist gut, wenn zum Beispiel der Unfallchirurg mal eben auf die Wunde nach einem Bruch schauen kann“, sagt Sascha Wihstutz, „ohne dass die acht Kilometer von ihm oder den Patienten gefahren werden müssen.“ Das bietet enorme Vorteile insbesondere für die Patienten.

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RAG - Redaktion

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