Kardinal Woelki frühstückt mit Wohnungslosen
Wärmende Decken mitgebracht

Umringt von Fotografen frühstückte Kardinal Woelki (r.) mit den Wohnungslosen im Caritas-Tagestreff in Wiesdorf. | Foto: U. Willumat
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Leverkusen - Kardinal Rainer Maria Woelki besuchte den Tagestreff für
wohnungslose Menschen des Caritasverbandes Leverkusen und
frühstückte mit diesen.

Mehrere Tische standen gedeckt bereit, aber wenige Wohnungslose waren
gekommen. Wahrscheinlich waren es die vielen Fotografen, denen die
meisten aus dem Weg gingen, mutmaßte Woelki, bestellte aber herzliche
Grüße an die, die nicht gekommen waren.

Lediglich eine Hand voll Wohnungslose frühstückten mit, so auch
Heinrich Garijs, der stellvertretend für alle Wohnungslosen vom
Kardinal eine warme Decke und Küchengeräte in Empfang nahm. Kardinal
Woelki wies auf die Not der Obdachlosen hin. Dabei mahnte er mit Blick
auf St. Martin und das bevorstehende Weihnachtsfest: „Die vertrauten
Erzählungen der Mantelteilung und einer jungen Familie, die keine
Unterkunft für das erwartete Kind findet, sind mehr als vergangene
Folklore! Auch bei uns gibt es Menschen, die in Not sind und Schutz
suchen“.

Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft „Wohnungslosenhilfe“
leben immer mehr Menschen auf der Straße. Im Jahr 2016 waren 860.000
Menschen ohne feste Wohnung, was trotz guter wirtschaftlicher
Entwicklung im Vergleich zum Jahr 2014 einem Zuwachs von 150 Prozent
entspricht. Besonders fatal: laut Statistik sind 30.000 der
obdachlosen Menschen minderjährig. „Angesichts der erwähnten
Zahlen müssen wir über eine konzertierte Aktion gegen
Wohnungslosigkeit auf Bundesebene nachdenken. Dies geht nur durch
Beteiligung aller politischen Ebenen, der Bau- und Wohnungswirtschaft,

Wohlfahrtsverbänden und der Betroffenen“, erklärte Kardinal
Woelki.

Im beginnenden Winter ist die Lage gerade für die Obdachlosen
besonders schwierig. Im Tagestreff der Caritas steht der in Not
geratene Mensch im Mittelpunkt. Er kann sich tagsüber in den Räumen
aufhalten, kochen, duschen, Wäsche waschen und eine Postadresse
einrichten. Eine Beratungsstelle ist unmittelbar angeschlossen. Ziel
ist es, gemeinsam mit den Betroffenen Perspektiven zu erarbeiten und
sie aktiv mit einzubeziehen. „Wichtig ist uns, den Menschen auf
Augenhöhe zu begegnen und ihnen maßgeschneiderte individuelle Hilfe
anzubieten. Hierfür passen wir unsere Angebote immer wieder an den
Bedarf an“, sagt Stefanie Strieder vom Caritasverband Leverkusen.

Kardinal Woelki dankte den Mitarbeitern der Caritas und aller anderen
Einrichtungen für ihr Engagement. Außerdem ermunterte er alle
Menschen, wie St. Martin zu helfen: „Er hat den Bettler nicht erst
nach dem Grund seiner Situation gefragt. Er hat einfach überlegt, was
er selbst für diesen armen Menschen tun könnte. Und er hat
gehandelt.“ Nach seiner Ansprache setzte sich Kardinal Woelki an den
Frühstückstisch und unterhielt sich intensiv mit den Wohnungslosen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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