Bildung integriert
Website gibt Überblick über Bildungslandschaft
Leverkusen - Die eine ist 29 Jahre, hat Politikwissenschaften studiert und lebt in
Köln. Die andere ist 31 Jahre, studierte Ethnologie und lebt in
Düsseldorf. Trotz aller denkbaren Gegensätze bilden die jungen
Frauen seit etwa sechs Monaten ein Team. Sie sind beide im
Bildungsbüro der Stadt Leverkusen beschäftigt und befassen sich dort
mit Bildungschancen. Die eine soll unter der Überschrift „Bildung
integriert“ dazu beitragen, mehr Transparenz in die
Bildungslandschaft zu bringen. Die andere soll aufzeigen, welche
Bildungschancen und -Möglichkeiten es für Neuzugewanderte gibt.
Die Grundlagen von Bildungschancen für alle Menschen werden vor Ort
gelegt. Eine gut aufeinander abgestimmte und alle
Be¬völkerungsgruppen ansprechende kommunale Bildungslandschaft dient
dem Wohl aller Bürger. Damit trägt sie zur Zukunftsfähigkeit der
Gesellschaft als Ganzes bei. Eben dieser Leitgedanke steht hinter dem
Programm „Bildung integriert“, in dessen Auftrag die Kölnerin
Katharina Krause tätig ist. Drei Jahre hat sie Zeit, um – auf der
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom
Europäischen Sozialfond finanzierten Stelle – ein datenbasiertes
Bildungsmanagement in Leverkusen entlang der Bildungskette aufzubauen.
Mit anderen Worten: Sie soll gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern aus
dem Fachbereich Schulen eine Website erstellen.
Für verlässliche Daten hat sie zunächst einmal nach Antworten
gesucht. Zum Beispiel auf die Fragen: Wie viele Kindergärten und
Schulen gibt es in Leverkusen? Welche Angebote und Akteure
ermöglichen am Standort lebenslanges Lernen in entsprechenden
Einrichtungen? Welche Schulabschlüsse erreichen Schüler und warum
entscheiden sich immer weniger für eine duale Ausbildung? Als
nächstes wird Krause vor Ort bestehende Programme, Projekte,
Ressourcen und Netzwerke einbeziehen, um Kräfte zu bündeln.
Insgesamt will sie aktuelle Herausforderungen aufzeigen und objektive
Grundlagen für Entscheidungen von Politik und Verwaltung schaffen.
Oder Antworten finden, um Menschen, die mit dem Gedanken spielen, nach
Leverkusen umzusiedeln, über die Bildungslandschaft der Stadt zu
informieren.
Ähnlich verläuft die Arbeit von Marie Oszegi aus Düsseldorf, deren
Stelle ebenfalls durch Zuwendungen aus Fördermitteln des BMBF
finanziert wird. Sie hat damit begonnen, eine erste Übersicht über
Angebote und Strukturen entlang der gesamten Bildungskette zu
erstellen. Diese soll es allen Beteiligten leichter machen, Kräfte zu
bündeln, Maßnahmen gezielter aufeinander abzustimmen und erfolgreich
zu verwirklichen. Dazu arbeitet Oszegi ressortübergreifend mit
anderen städtischen Fachbereichen, Einrichtungen, Trägern und
Verbänden zusammen. „Ich möchte dazu beitragen, dass es für alle
einfacher wird“, sagt Oszegi.
„Insgesamt 90 Prozent aller Schüler sagen, dass die Beratung durch
Eltern wichtig war. 75 Prozent fanden den Besuch einer
Ausbildungsmesse hilfreich“, fasste Krause kürzlich zusammen, als
sie im Beisein von Oberbürgermeister Uwe Richrath, Bildungsdezernent
Marc Adomat, Carolin Maus, Leiterin des Fachbereichs Schulen, und
Michael Wilde, Leiter des Bildungsbüros, eine erste Zwischenbilanz
zog. Die Website soll bis 2019 an den Start gehen. Richrath
unterstrich die Bedeutung beider Projekte. „Wir alle wissen, dass
Bildung unsere wichtigste Ressource ist, die für unser Land und unser
Gemeinwesen von großer Bedeutung ist.“ Mit dieser Aufgabe betreibe
die Stadt zugleich „ein Stück Stadtentwicklung im
Bildungsbereich“, verdeutlichte Adomat und ergänzte: „Viele
werden überrascht sein, was wir alles zu bieten haben.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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