Schlebusch hält zusammen
Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch zieht erste Bilanz

Das Alte Bürgermeisteramt in der Schlebuscher Fußgängerzone bleibt bis auf Weiteres geschlossen. | Foto: Ursula Willumat
  • Das Alte Bürgermeisteramt in der Schlebuscher Fußgängerzone bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
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Schlebusch - Das Wasser kam schnell und gewaltig: Auch Schlebusch wurde vom
Starkregen überrascht und heftig getroffen, Häuser und Geschäfte
überflutet. Das St. Elisabeth-Altenheim musste evakuiert werden.

Wie in anderen Städten bzw. Stadtteilen, die vom Hochwasser betroffen
waren, war die Solidarität und Hilfsbereitschaft nach der
Überflutung „im Dorf“ groß. Innerhalb kürzester Zeit stellte
sich Schlebusch auf die Herausforderungen der Überschwemmungen ein.
Dabei brachte sich die Werbe- und Fördergemeinschaft (WFG)
vielfältig ein.

Strom für die Fußgängerzone

In Zusammenarbeit mit der EVL und der Elektro Eckardt GmbH
organisierten und platzierte die WFG vier Baustromverteiler. Aus
Beständen der Eventagentur artimage und der ALP-Media GmbH wurden
Stromkabel zur Verfügung gestellt. Die Versorgung einzelner
Straßenzüge gelang in enger Abstimmung mit der EVL.

Über lokale Dienste konnten zahlreiche Container organisiert und
verteilt werden. Eine Müllentsorgung ergänzend zur Abholung durch
die AVEA gelang auf diesem Weg.

Bauernmarkt spendete Obst und Gemüse

Die WFG betreibt den Bauernmarkt auf dem Arcadenplatz. Nach Ende des
Markttages am Samstag, 17. Juli, und am Donnerstag, 22. Juli,
spendeten Händler frische Produkte an die zentrale Verteilstation der
Pfadfinder vor St. Andreas.

Bei der Koordination von Hilfsangeboten tauschte sich die WFG ständig
mit der Ehrenamtsbörse der Stadt aus und vermittelte. WFG-Mitglieder
und der Vorstand packten mit an, wo es notwendig war. Der WFG-Vorstand
ist teils selbst massiv betroffen und tut bis heute alles dafür, die
aktuelle Situation zu beherrschen.

Die WFG habe bewusst die Energie auf das Handeln und nicht auf das
Berichten gelegt, teilt sie auf ihrer Homepage mit. Seit 20. Juli 2021
informiert die Interessensgemeinschaft direkt „aus dem Dorf“ via
Website und Fanpage.

Besonders hart traf die Flutwelle Unternehmende in Höhe der
Dhünnbrücke, rund um den Lindenplatz sowie alle, die östlich der
Bergischen Landstraße angesiedelt sind. Das Wasser kam von allen
Seiten. „Wir haben wirklich einen Stadtteil mit Herz erlebt, in dem
alle mit angepackt haben. Jetzt geht es an den Wiederaufbau“,
berichtet Thomas Ratte, im Vorstand der WFG aktiv und Miteigentümer
einer Immobilie am Lindenplatz.

Zu Beginn dieser Woche haben viele Geschäfte und einige Cafés schon
wieder geöffnet. Auch der Schlebuscher Bauernmarkt konnte durchgehend
stattfinden. Die Straße ist gefegt, der meiste Schrott abgefahren.
Die Menschen kommen ins Dorf, kaufen ein, genießen ein Eis und
erkundigen sich überwiegend aus echter Anteilnahme. Viele hatten in
den vergangenen Tagen geholfen.

Was bleibt nach dem verheerenden Untwetter?

Dass fremde Menschen sich ohne Aufforderung organisieren und effektiv
helfen, habe alle beeindruckt, so die WFG. Von Muskelkraft bis
Organisationstalent, von Kabeltrommel bis Wassersauger, von
Kuchenspende bis Seelsorge: Alles wurde gebraucht und geliefert. Das
Zelt der Pfadfinder auf dem Platz vor der Kirche St. Andreas wurde
dabei die Herzkammer der Hilfe. Hier gab es Essen, Ratschläge und
Raum zum Verschnaufen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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