Podiumsdiskussion des Kunstvereins Morsbroich
Wie wollen wir in Zukunft leben?
Leverkusen - „Zukunft Kultur in Leverkusen“ so lautete das ambitionierte
Thema einer Debatte im Kunstverein Leverkusen Schloss Morsbroich.
Anlass war die seit über zwei Jahren dauernde Debatte um Einsparungen
im Kulturetat sowie ein Standortkonzept zum Museum, das eine
Schließung erstmals vom Tisch brachte.
Das allerdings auch ohne konkrete Inhalte, wie es zukünftig in Sachen
Kultur weiter gehen soll, auskommt. Hier einen Impuls zu setzen und
eine breite Diskussion anzuregen, was die Leverkusener vom
städtischen Kulturangebot erwarten (immerhin befinden sich die
Kunstwerke und das Schloss in öffentlicher Hand), war Ziel der
Podiumsdiskussion.
Eingeladen war daher die Riege der Entscheidungsträger, die mit ihrem
Votum maßgeblich das kulturelle Angebot verantworten. So trafen
erstmals öffentlich aufeinander: Oberbürgermeister Uwe Richrath, dem
als Verwaltungschef die Umsetzung des Standortkonzeptes Schloss
Morsbroich obliegt, die Vorsitzende des Betriebsausschusses Kultur,
Roswitha Arnold, Dr. Fritz Emslander, kommissarischer Leiter des
Museums Morsbroich, Thomas Helfrich, Chef der Bayer Kultur, und als
einzig Externer der gebürtige Leverkusener und in Düsseldorf an der
Kunstakademie lehrende Bildhauer Prof. Thomas Grünfeld.
Mit großem Interesse verfolgten gut 70 Gäste was Moderatorin und
Kulturjournalistin Melanie Weidemüller den Podiumsgästen entlocken
konnte. Zwei Lager wurden schnell deutlich. Auf die Seite derer, die
das Museum als Leuchtturmprojekt für zeitgenössische Kunst mit
internationaler Ausstrahlung fortführen wollen, stellten sich
Roswitha Arnold, der momentane Museumschef Emslander und Thomas
Grünfeld. Ihnen gegenüber sprachen sich Thomas Helfrich und Uwe
Richrath für eine Neuausrichtung aus, die eine verstärkte
Vermarktung des Areals und eine Öffnung in die Stadtgesellschaft
beinhaltet. Beide Ansätze enthielten gute Begründungen, die sehr
gegensätzlich von den Besuchern der Veranstaltung diskutiert wurden.
Leider reichten die gut eineinhalb Stunden nicht aus, das Thema
„Zukunft Kultur in Leverkusen“ weiterzudenken, über das
Schloss-Areal hinaus. Dennoch wurden erstmals klare Positionen
öffentlich. Ein erster Schritt, um nun hier weiter zu arbeiten. Damit
starteten zahlreiche Gäste des Kunstvereins in angeregter Diskussion,
darunter alle Teilnehmer des Podiums, bei einem anschließenden
Getränk im Schlosspark.Um der Frage, wo Leverkusen seine Kultur in
Zukunft sieht, nachzugehen, plant der Kunstverein weitere
Kulturtische. Der nächste befragt die lokale Kulturszene. Am Ende des
Jahres soll so ein Gesamtbild entstehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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