MGV Loreley beweist Vielseitigkeit
„Wir können auch ander(e)s“
Schlebusch - In der Vergangenheit hat der Schlebuscher Männergesangverein Loreley
schon häufig das Publikum bei seinen Konzerten begeistert. Nach dem
jüngsten Vortrag in der voll besetzten Friedenskirche waren die
Zuhörer vollkommen hingerissen. Unter dem Motto „Wir können auch
ander(e)s“ offenbarten rund 40 Mitwirkende beim Frühjahrskonzert
völlig neue musikalische Facetten. Insgesamt ließ der Chor eine
Klanglandschaft entstehen, die tiefen Eindruck hinterließ.
Die neue Vielseitigkeit geht zurück auf eine Konzertreise, die das
Team im letzten Jahr nach Hamburg führte. Dort fanden die Sänger
großes Vergnügen an Seemannsliedern. Nach ihrer Rückkehr haben sie
beschlossen, ihr Spektrum ebenfalls um Shantys zu erweitern.
„Später haben wir überlegt, was sich bei einem Konzert adäquat
dazu singen lässt“, schilderte der musikalische Leiter Joachim
Niemeyer. Ehe jedoch unter seiner Leitung solche Ohrwürmer wie
„Nimm uns mit, Kapitän“ oder „De Hamborger Veermaster“
erklangen, präsentierte der Chor zuvor einige andere Neuerungen.
Zum Auftakt erklang bekannter und weniger bekannter Gospel, die der
Chor mit sichtbarer Freude am Musizieren und mit Klavierbegleitung
durch Olga Khagi interpretierte. Teils spannend, teils entspannend,
aber stets unterhaltsam wirkten einzelne, zum Teil modern arrangierte
Songs wie „Kum ba yah“ oder auch „Somebody’s knocking at your
door“ nach Call-Response-Schema mit Solist Marcus Heinen.
So vielseitig wie die Musik war dann auch die weitere Singart der
Mitwirkenden. Das stellten sie nach einem Zwischenspiel der
bulgarischen Sascha Band unter Beweis.
Für ein weiteres musikalisches Intermezzo sorgte außerdem ein
Quartett um den zweiten Vorsitzenden Stephan Hermanns, das sich
„Chor Don Bleu“ nennt und insgesamt vier Titel gekonnt vortrug.
Nicht minder routiniert agierte das „Loreley“-Projekt, zu dem sich
13 Teilnehmer um Vizedirigent Wolfgang Thoms zusammengeschlossen
haben. Auch beim Song „The Great Pretender“ blieb jede Stimme
ihrem individuellen Timbre treu.
Ein weiterer musikalischer Höhepunkt im ersten Teil war ohne Zweifel
der fein herausgearbeitete Titel „Freiheit“ von Marius
Müller-Westernhagen. Erst zart und zerbrechlich, dann volltönend und
kräftig überzeugte der Chor mit seiner großen dynamischen
Spannbreite vom zurückhaltenden Piano bis zum dramatischen
Fortissimo.
Der Einsatz für Freiheit und für den Erhalt der Kultur sowie die
westliche Lebensart sei in der aktuellen politischen Situation
besonders wichtig, erklärte Niemeyer analog dazu, ehe er später
erneut die musikalische Schatzkiste öffnete. Da konnten die Zuschauer
gut beobachten, wie konzentriert und motiviert die Sänger den Händen
ihres Dirigenten folgten und wie sehr sie es selber genossen, das
Potpourri mit zehn Titeln Kölner Mundart – überwiegend von
Ostermann – zu singen. Erst ließ sich das Publikum bereitwillig zum
Mitsingen animieren. Später honorierte es die Liedvorträge und
musikalischen Intermezzi mit großem Beifall.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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