Musikfest statt Streetlife
Zum 40-jährigen Bestehen feierte Jazz Lev fast drei Tage

Alles eine Nummer kleiner: Das Jazz Lev-Jubiläum wurde mit einem Musikfest an der Hauptraße gefeiert – mit einer statt wie sonst bei Streetlife drei Bühnen. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Alles eine Nummer kleiner: Das Jazz Lev-Jubiläum wurde mit einem Musikfest an der Hauptraße gefeiert – mit einer statt wie sonst bei Streetlife drei Bühnen.
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Leverkusen - Die Besucher waren glücklich, die Veranstalter nicht minder. Das
erste Musikfest, das der Verein „Jazz Lev“ nach dem endgültigen
Ende von „Streetlife“ zu seinem 40-jährigen Bestehen organisiert
hatte, geriet zum stimmungsvollen Straßenfest in friedlicher
Atmosphäre. „Schöner als vorher“, sagten viele. „Ein kleines,
gemütliches Veedelsfest, das nach Wiederholung schreit“. Dabei
erinnerte vieles an den Vorgänger.

Tatsächlich war es fast so ähnlich, als insgesamt 14 Musikgruppen
vor dem Szenelokal „Topos“ an der Wiesdorfer Hauptstraße an
zweieinhalb Tagen für tolle Musik sorgten. Nur alles eine Nummer
kleiner. Die Bands kamen diesmal aus der näheren Umgebung. Die
Feiermeile beschränkte sich auf den Bereich zwischen Adolf- und
Kaiserstraße. Und die Getränkestände waren deutlich reduziert.
Nicht tausende, sondern hunderte Besucher waren gekommen, um dabei zu
sein. Viele von ihnen hatten dennoch eine weite Anreise auf sich
genommen,

Dabei waren auch drei von fünf Gründungsmitgliedern: „Mister
Jazz“ Wolfgang Orth, seine Ehefrau Ingrid – von der die Idee für
den Vereinsnamen stammte – und Lokalhistoriker Reinhold Braun.

Wolfgang Orth, Inhaber der Kultkneipe „Topos“ und Motor der
lokalen Jazz-Szene, wurde durch Oberbürgermeister Uwe Richrath, die
beiden EVL-Geschäftsführer Rolf Menzel und Dr. Ulrik Dietzler sowie
Sponsor Klaus Niesen auf die Bühne begleitet. Als er – sichtlich
angeschlagen durch seine Krankheit – dort das frisch restaurierte
Club-Schlagzeug entdeckte, strahlte er freudig. Erst wenige Tage zuvor
war die Basstrommel von Wolfgang Stölzle, Schlagzeuger bei den
Maverick’s und De Ramönsche, gründlich aufpoliert und mit dem von
Orth entwickelten Topos-Logo samt rotem Glitzergewand versehen worden.

Orth bedankte sich bei allen Aktiven, ehe er Richrath das Mikrofon
überließ. Dieser gratulierte dem Verein und seinem Vorsitzenden.
Zugleich verdeutlichte der Oberbürgermeister, dass vieles ohne Orth
nicht geschehen wäre. „Du warst ein Visionär für Leverkusen“,
betonte Richrath. Menzel reihte sich in die Schar der Gratulanten ein
und sagte: „Das Musikfestival ist eine Bereicherung für diese Stadt
und dafür herzlichen Dank.“ 40 Jahre sei knapp die Hälfte dessen,
was man so erleben könne. Insofern habe Jazz Lev noch eine tolle
Zukunft vor sich. Ulrik Dietzler versicherte: „Wir werden euch auch
im nächsten Jahr auf jeden Fall unterstützen.“

Schon mehr eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung sorgte die
Gruppe „Jack is Back“ für den musikalischen Auftakt. Deren Musik
beeindruckte durch unverwechselbaren Stil, der Sound klang warm und
energiegeladen über die Hauptstraße. „Stiller Hans“ und Sänger
Wilhelm Jordans brachten deutsches Liedgut der 1980er Jahre auf die
Bühne. Das Open-Air-Konzert am Freitag endete erst, als Sänger Toby
Sauter und Bastian Korn samt Band sämtliche Besucher dazu gebracht
hatten, in ihren Beatles-Song „Hey Jude“ einzustimmen. Was für
ein Auftakt! Erst spät in der Nacht fand er ein jähes Ende, als
nämlich die Polizei auftauchte. Offenbar hatte sich ein Anwohner
beschwert. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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