Radfahrer leben gefährlich
Unfallstatistik der Radler im Bezirk Lindenthal ist auffällig

Weiträumig und unübersichtlich: Am Knoten Lindenthalgürtel/Zülpicher Straße/Sülzgürtel kam es 2023 zu neun Unfällen. | Foto: Hermans
  • Weiträumig und unübersichtlich: Am Knoten Lindenthalgürtel/Zülpicher Straße/Sülzgürtel kam es 2023 zu neun Unfällen.
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von Hans-Willi Hermans

Lindenthal. Die gute Nachricht vorweg: Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Stadtbezirk Lindenthal keine tödlichen Verkehrsunfälle. Eine interessante Nachricht gleich hinterher: An den insgesamt 51 Unfällen mit Verletzten oder schwerem Sachschaden, zu denen es laut dem jährlichen Bericht des Amts für Verkehrsmanagement an den Unfallschwerpunkten im Bezirk kam, waren nur in zwei Fällen E-Scooter beteiligt. Auch Fußgänger kamen nur selten zu Schaden, exakt drei Mal, während Radfahrer immer noch deutlich gefährlicher leben. Sie waren in 39 Unfälle verwickelt.

Vollständig ist die Liste natürlich insofern nicht, als alle Orte fehlen, an denen es nur zu ein oder zwei Unfällen kam. Aber die hohe Beteiligung von Radfahrern mag auch an ihrem allgemein steigenden Anteil am Straßenverkehr liegen.
Aufpassen müssen sie vor allem an großen Knotenpunkten wie der Kreuzung Lindenthalgürtel/Zülpicher Straße/Sülzgürtel, wo es allein neunmal krachte. Dabei wurden sieben Mal Radfahrer in Mitleidenschaft gezogen, zwei Schwer- und sechs Leichtverletzte waren zu beklagen. Weshalb der Knoten den ersten Platz auf der Liste der Unfallschwerpunkte belegt, ist der Verwaltung allerdings ein Rätsel: Die „verkehrstechnischen Ausstattungen“ seien „eindeutig und ausreichend“, heißt es in dem Bericht, „angemessene Maßnahmen zur zielgerichteten Erhöhung der Verkehrssicherheit“ daher „nicht ersichtlich.“

Ähnlich ratlos ist die Verwaltung hinsichtlich der Kreuzung Militärringstraße/Gleueler Straße, dem Abschnitt der Zülpicher Straße zwischen Leichtensternstraße und Sülzburgstraße sowie dem Teil der Berrenrather Straße zwischen Urftstraße und Neuenhöfer Allee. Dort kam es jeweils zu fünf Unfällen, deren Ursachen offensichtlich so unterschiedlich waren, dass der Unfallkommission, die sich aus Vertretern der Stadt und der Polizei zusammensetzt, keine passenden Gegenmaßnahmen einfallen. Gerade an diesen Stellen sollten Radfahrer, Fußgänger und Scooter-Piloten also künftig aufpassen.

Weniger mysteriös sind die fünf Unfälle, bei denen Radfahrer, die auf der Aachner Straße Richtung Stadion unterwegs waren, von Pkw angefahren wurden, die von der Militärringstraße kommend auf die Aachener Straße einbiegen wollten. Hier hat die Verwaltung bereits veranlasst, dass das Vorfahrtszeichen gegen ein Stopp-Schild für die Autofahrer ausgetauscht wurde. Eine Haltelinie wurde ebenfalls markiert und das Warnschild „Radverkehr“ aufgestellt. Langfristig soll die Ausfahrt auf die Aachener Straße mit Ampeln geregelt werden.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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