Ausbaupläne liegen aus
7.147 Stellungnahmen - Beschluss im Sommer

Seit fast sechs Jahren wird über die Erweiterung des FC-Geländes im Grüngürtel debattiert. Jetzt liegt eine Beschlussvorlage vor.  | Foto: Archiv/ Offizier
  • Seit fast sechs Jahren wird über die Erweiterung des FC-Geländes im Grüngürtel debattiert. Jetzt liegt eine Beschlussvorlage vor. 
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Köln (bn). Das Thema „FC-Erweiterung“ geht in die nächste Runde.
Es geht um die weitere Entwicklung des insgesamt 24 Hektar (240.000
Quadratmeter) großen Geländes innerhalb des Grüngürtels in Sülz.
Dort möchte der 1. FC Köln für seine Lizenzmannschaft und 14
weitere Teams eine moderne Anlage errichten. Diese sieht folgende
Aspekte vor: Neubau eines modernen Leistungszentrums auf dem Gelände
eines vorhandenen Platzes, ein neues Funktionsgebäude mit Umkleiden
für den Breitensport sowie drei neue Kunstrasenplätze mit den
notwendigen Aufbauten, wie Ballfangzäune und Flutlichtanlagen. Dazu
sollen noch vier Kleinspielfelder für die temporäre Nutzung durch
die Öffentlichkeit realisiert werden. Die neuen Sportplätze sollen
auf der landschaftsrechtlich geschützten Flächen der „Gleueler
Wiese“ realisiert werden.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat nun den Kölner Ratsgremien
zwei Beschlussvarianten zum Ausbau des vom 1. FC Köln genutzten
Geländes „RheinEnergieSportpark“ im Grüngürtel in Sülz
zugeleitet. Formell geht es dabei um Beschlüsse innerhalb des derzeit
laufenden Bebauungsplan-Verfahrens und die weitere Behandlung der
7.147 Stellungnahmen zu dem geplanten Ausbau. Ein Beschlussvorschlag,
der jetzt in die Ratsgremien zur Beratung und Entscheidung geht,
verwirklicht das Ergebnis der Abwägung, dass das Erweiterungsvorhaben
rechtlich zulässig ist. Er greift die Stellungnahmen zu über 7.000
eingereichten Anregungen und Bedenken auf und beschließt den
entsprechenden Bebauungsplan (B-Plan 634192).

Aber es gibt auch Alternativen. Diese sehen vor, den Bebauungsplan
nicht zu beschließen und die Verwaltung zu beauftragen, in Gespräche
mit dem 1. FC Köln einzutreten. Gemeinsam soll ein alternativer
Standort, insbesondere auch für eine Teilverlagerung entwickelt
werden. Bei einer Teilverlagerung ließen sich zum Beispiel das
geplante Leistungszentrum neben dem Geißbockheim realisieren und
gleichzeitig die „Gleueler Wiese“ für die Öffentlichkeit
erhalten.

Die bisherigen Prüfungen und gutachterlichen Stellungnahmen bezogen
sich ausschließlich auf eine Realisierung des gesamten
Ausbauvorhabens an einer Stelle.

Der Bundesligist begrüßt die Veröffentlichung der Pläne. Nach rund
sechs Jahren gehe das Verfahren damit in die letzte Phase, teilt der
FC mit. Nun läge die Entscheidung bei der Politik. Mehrfach habe der
1. FC Köln seinen ursprünglichen Plan an zahlreichen Stellen
angepasst. „Für den FC als nahbarer Club dieser Stadt ist es
strategisch von enormer Bedeutung, Profis und Nachwuchs am
traditionellen Standort zusammenhalten und sich zugleich für die
Zukunft modern weiterentwickeln zu können“, so FC-Geschäftsführer
Alexander Wehrle. Er verweist auf die ökologischen
Ausgleichsmaßnahmen, deren Kosten der FC trägt. Weitere
Verzögerungen seien unnötig, da alle Fakten auf dem Tisch lägen, so
FC-Präsident Werner Wolf: „Wir setzen darauf, dass die von den
Bürgern gewählten Politiker verlässlich bleiben und vor der
Sommerpause über die Beschlussvorlage entscheiden.“

Dagegen bemerkt MdB Sven Lehmann, Bündnis 90/ Die Grünen, dass es
jetzt nicht an der Zeit sei, sprichwörtlich „mit dem Kopf durch die
Wand“ zu wollen: „Dieses Vorhaben noch schnell vor der
Kommunalwahl im Herbst durchdrücken zu wollen, entspricht in keiner
Weise der Tragweite und Dimension des Projekts.“ Denkmal- und
Klimaschutz sowie die Interessen der Menschen vor Ort müssen genau
wie die sportliche Entwicklung des 1. FC Köln objektiv gegeneinander
abgewogen werden. Lehmann: „Deshalb müssen die Menschen in dieser
Stadt an dieser Entscheidung beteiligt werden. In Zeiten von Corona
ist die politische Beteiligung und der Austausch aber nicht oder nur
sehr eingeschränkt möglich.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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