Besuch im Kaninchenbau
„Alice im Wunderland“-Premiere nach zwei Jahren Vorbereitung

Eine kleine Tür offenbart sich Alice, nachdem sie in den Hasenbau gefallen ist. Auf der anderen Seite erscheint ihr ein wunderschöner Garten. Doch wie passt sie durch diese Tür? Eine von vielen Herausforderungen, denen Alice im Wunderland begegnet und meistert. | Foto: Kellner
  • Eine kleine Tür offenbart sich Alice, nachdem sie in den Hasenbau gefallen ist. Auf der anderen Seite erscheint ihr ein wunderschöner Garten. Doch wie passt sie durch diese Tür? Eine von vielen Herausforderungen, denen Alice im Wunderland begegnet und meistert.
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Sülz - (nk) Zwei Jahre lang trafen sich die Schüler des
Differenzierungskurses „Theater“ der Stufe 9 des
Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasiums und brachten letztendlich den
Klassiker „Alice im Wunderland“ von Lewis Carroll auf die Bühne
ihrer Schulaula.

„Als eine große Mehrheit der Teilnehmer des Differenzierungskurses
`Theater` begeistert den Vorschlag einer Mitschülerin aufnahm, diesen
Stoff als Projekt auf die Bühne zu bringen, gingen die Vorstellungen
darüber, wie das Produkt letztlich aussehen sollte, weit auseinander
und waren anfangs noch stark von den Bildern der
Hollywood-Verfilmungen geprägt. Gemeinsam haben wir uns dann für
eine Bühnenfassung des renommierten Gegenwartsdramatikers Roland
Schimmelpfennig als Textgrundlage entschieden, die wir allerdings noch
ein wenig bearbeitet haben“, schilderte Björn Föll, Pressesprecher
des Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasiums, den Entstehungsprozess .

Unter der Regie von Florian Sander und Barbara Weßler präsentierten
die Schüler eine schlichte Inszenierung, die völlig ausreichte, um
die abstrusen Geschehnisse der Geschichte auch dann zu verstehen, wenn
die Geschichte einem fremd zu sein vermochte.

Doch wer erinnerte sich nicht an den Klassiker, sobald der weiße Hase
mit den Worten „Keine Zeit“ immer wieder hastig auftaucht
und direkt auch wieder verschwindet. Alice ist neugierig, läuft dem
Hasen hinterher, fällt in den Hasenbau und befindet sich plötzlich
in einer Traumwelt, in der nichts zu sein scheint wie es ist, oder
doch?

„Die Suche nach Orientierung und Identität, das Gefühl, durch
Alltagspflichten fremdbestimmt zu sein, die Auseinandersetzung mit den
Beziehungsmustern und Rollenbildern der Erwachsenen sowie mit
Autoritäten, die sich als hohl entpuppen, und schließlich der
Abschied von der Kindheit und die Konfrontation mit konkreten und
diffusen Bedrohungssituationen – das alles sind Facetten, die man in
Schimmelpfennigs wunderbarem Text finden kann, aber nicht muss.
Letztlich bleiben viele Leerstellen, die individuelle Deutungs- und
Verständnismöglichkeiten eröffnen“, so empfiehlt Föll es, die
Geschichte nicht zu viel zu interpretieren. Eins ist „Alice im
Wunderland“ auf jeden Fall: Eine schöne Geschichte für alle
Altersklassen, die immer wieder die Phantasie derer weckt, die sie zu
inszenieren wagen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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