Angst vor dem Kahlschlag
Anwohner fürchten Verlust des Pocket-Parks
Lindenthal - "Wir müssen handeln, damit die letzten Bäume an dieser Ecke nicht
der Bauwut der Uniklinik zum Opfer fallen und unser Pocket-Park
erhalten bleibt“, sagt Carla Cugini.
Die Mitbegründerin der Initiative „Grüne Gleueler“ befürchtet
im Zuge neuer Bau-Maßnahmen in dem Bereich den Verlust des Areals an
der Ecke Gleueler Straße/ Joseph-Stelzmann-Straße. Bereits vor zwei
Jahren seien unweit des jetzigen Areals rund 20 Bäume ohne
öffentliche Ankündigung gefällt worden. Eine Wiederholung des
Kahlschlags möchten die Initiativenmitglieder nun vermeiden.
„Wir sind nicht gegen die Modernisierung der Uniklinik. Dies darf
jedoch nicht auf Kosten des Baumbestands gehen. Die grünen Flächen
gehören zum Grundcharakteristikum Lindenthals“, erklärt Holger
Schwarz. Zum Bestand des Terrains gehören rund 30 Eiben, Kastanien,
Eichen, Rotbuchen und weitere Gewächse. Die Gefahr einer Rodung sieht
auch Lokalpolitiker Roland Schüler gegeben.
Trotz einer Parlamentsbeschlusses zum vermehrten Schutz von Bäumen,
weiß der Bezirksvertreter von Bündnis 90/Die Grünen um die
juristischen Tücken. „Baurecht kann Baumrecht aushebeln. In diesem
Sinne ist unser Beschluss eher ein Appell als eine rechtliche
Verpflichtung. Wir fordern daher mehr Sensibilität beim
Bauaufsichts-amt“, so Schüler.
Mit bereits mehr als 100 Unterschriften in der Sache wollen sich die
Ehrenamtler*innen weiterhin für den Bestand der Hölzer einsetzen.
„Wir hoffen, dass die Uniklinik sich dazu bekennt, bei ihren
Bauunternehmungen auch nach ökologischen und anwohnerfreundlichen
Gesichtspunkten zu handeln“, sagt Anwohnerin Cugini.
Die Presseabteilung der Universitätsklinik teilt mit, dass man
mittelfristig plane, das stark sanierungsbedürftige und funktional
nicht mehr zeitgemäße Gebäude der Pharmakologie durch einen Neubau
zu ersetzen. Derzeit lägen mehrere Architekturentwürfe vor. Einen
Zeitplan oder eine Visualisierung für das Objekt existiere jedoch
noch nicht. Der aktuelle Baumbestand soll bei den Planungen
berücksichtigt werden. Ebenso die zukünftige Ausformung der
Grünanlagen. Dies geschehe im Rahmen der üblichen
Genehmigungsverfahren und in Abstimmung mit den zuständigen Behörden
der Stadt Köln.
Kontakt zur Initiative ist möglich per E-Mail an
gruenegleueler@gmail.com.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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