Parkpalette soll Platz schaffen
Auf Stadion-Parkplätzen soll Gesamtschule entstehen
Junkersdorf - Zusätzliche Schulplätze sind ebenso gefragt wie neue Wohnungen.
Im Bezirk Lindenthal mangelt es derzeit vor allem an
Gesamtschulplätzen. Deshalb stellen die Fraktionen von Bündnis
90/Die Grünen, CDU und SPD sowie die beiden Einzelmandatsträger von
FDP und Die Linke in der Bezirksvertretung (BV) nun einen gemeinsamen
Antrag. Die Verwaltung solle prüfen, ob die Stadionparkplätze P7 und
P8 an Salzburger und Wiener Weg als Standort für eine weiterführende
Schule geeignet sind.
„Wir sind uns in der Frage der Schulstandorte nicht immer einig in
der BV. Hier am Salzburger Weg sind wir uns einig“, betonte
Friedhelm Hilgers, Fraktionsvorsitzender der SPD. Seine Kollegin
Svenja Führer (CDU) fügte hinzu: „Wir brauchen dringend weitere
Schulen, damit die Nöte der Eltern und Kindern auch in den nächsten
Jahren gemildert werden. Dieser Standort hilft.“
Die Antragsteller rechnen vor, dass die Fläche der Grundstücke, die
Eigentum der Stadt Köln und der Sportstätten GmbH sind, insgesamt
70.000 Quadratmeter groß ist. Inklusive des Parkplatzes P6, der zu
einer Freifläche für die Junkersdorfer Bevölkerung werden soll und
etwa als Kirmesplatz genutzt werden könnte.
Auf P7 und P8 befänden sich 2.750 Parkplätze für Besucher des
RheinEnergie-Stadtions, die aber zusammen nur 26.000 Quadratmeter des
Geländes beanspruchten. Hinzu kämen die Flächen für die Zu- und
Abfahrtsstraßen. „Bei unseren knappen Flächen in Köln ist es
sinnvoller, Schulen auf Flächen zu bauen, anstatt sie für Autoparken
vorzuhalten, die nur bei Spielen des 1. FC Köln genutzt werden“,
meinte Lara Schneider, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die
Grünen.
Doch die Autos sollen keineswegs völlig verschwinden. Bei einer
geschickten Verteilung der Gebäude, so die Antragsteller, könne auf
den Parkplatzflächen am Salzburger Weg außer einer weiterführenden
Schule auch eine mehrstöckige Parkpalette für bis zu 3.000 Pkw
untergebracht werden. Auch Raum für Stellplätze für die Sportanlage
am Wiener Weg sollte noch übrig bleiben.
Nach Schätzung der Bezirksvertreter belaufen sich die Kosten für
eine Parkpalette in Leichtbauweise mit rund 3.000 Stellplätzen auf
etwa 8 bis 10 Millionen Euro. Zu untersuchen wäre, ob sie von
Besuchern des Stadions, der Sportanlage Wiener Weg und der Schule
gemeinsam genutzt werden könnte. Eine Parkpalette in der Nähe der
Dürener Straße hätte auch den Vorteil, dass sie direkt von der
Autobahn angefahren werden könnte, ohne dass der Verkehr durch die
Junkersdorfer Wohngebiete geführt werden müsste. Zudem würden sich
die Sportplätze am Wiener Weg und die neuen Sporthallen der Schule
für den Schul- und Vereinssport gut ergänzen.
Ein Schulstandort am Salzburger Weg hätte nach Einschätzung der
Bezirksvertreter auch deshalb seinen Charme, weil er in fußläufiger
Entfernung zu den neuen Wohngebieten Waldsiedlung und
Stadtwaldsiedlung, Gertrudenhof sowie Willy-Lauf-Allee mit ihren
vielen Familien liegt. Mit dem Rad sei es auch nicht weit zum
Junkersdorfer Ortskern und der früheren belgischen Siedlung am
Vogelsanger Weg. Außerdem sei jenseits der Aachener Straße das neue
Wohngebiet „Klostergärten“ entstanden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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