Schließung der Kitschburger längst nicht durch
Ausschuss pfeift BV zurück
Jetzt bitte kein jahrelanges Hickhack – das wünschen sich die Mitglieder der Initiative „Autofreie Kitschburger Straße“ sehnlichst. Nachdem ihr Anliegen, die Straße künftig auch an Werktagen für den Kraftverkehr zu schließen, in der Bezirksvertretung eine knappe Mehrheit gefunden hatte, meldete sich der Verkehrsausschuss der Stadt Köln: „Ätsch, zählt nicht. Wir sind zuständig.“
von Hans-Willi Hermans
Lindenthal. Der bei Kompetenzrangeleien vermittelnde Hauptausschuss des Rats beschloss daraufhin, dass schon bald ein Fachgespräch zwischen Mitgliedern von Verwaltung und Politik die Zuständigkeit klären soll.
Die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp gibt sich kämpferisch: „Wenn das Fachgespräch zugunsten des Verkehrsausschusses ausgehen sollte und der die Straße nicht schließen will, klagen wir dagegen.“
Solche Verfahren können allerdings Jahre dauern. Schon 2001 hatte das Verwaltungsgericht einen BV-Beschluss über die Schließung der Kitschburger Straße kassiert. Mit der Begründung, die Kitschburger Straße habe eine überörtliche Bedeutung. Demnach sei sie Teil einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung mit der Mommsenstraße auf der einen und dem Maarweg auf der anderen Seite. Der Verkehrsausschuss hatte seinerzeit wenigstens der Schließung an Wochenenden und in den Ferien zugestimmt.
Seit 2001 hat sich eine Menge geändert, dem Kraftverkehr begegnet man heute wesentlich skeptischer, das Wohl der übrigen Verkehrsteilnehmer spielt eine deutlich größere Rolle. „Wenn die Straße geschlossen würde, hätten wir eine Verbindung zwischen Innerem und Äußeren Grüngürtel, die Parkanlage würde nicht mehr durch Verkehr unterbrochen“, sagt Frank Wöttke von der Initiative. Das sorge für mehr Sicherheit, Kinder und Jugendliche könnten auf dem Asphalt skaten, Senioren hätten mit ihren Rollatoren viel Platz auf der jetzigen Fahrbahn.
Auch Teile der Verwaltung hätten den Charme dieser Lösung längst erkannt, argumentiert Initiativen-Mitglied
Alfred Schier. Erhebungen hätten gezeigt, dass sich im Falle einer Schließung die zusätzliche Belastung für die benachbarten Straßen in Grenzen halten würde, und auch für die Rettungswagen könne mit versenkbaren Pollern oder einer halbseitigen Schranke eine Lösung gefunden werden. „Während der Corona-Zeit war die Straße ja auch eineinhalb Jahre lang vollständig gesperrt, und das hat funktioniert.“
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
Kommentare