Kunst to go
Ausstellung von Gerda Laufenberg bei Schwalbach Friseure
Klettenberg - (ks). Kunst to go gibt es eigentlich permanent im Friseursalon von
Ralph Schwalbach an der Luxemburger Straße. Während er in normalen
Zeiten die Haarpracht seiner Kundinnen als Gesamtkunstwerk zurecht
zaubert, hat er sich nun die Unterstützung der Rodenkirchener
Künstlerin Gerda Laufenberg geholt, die sowieso „irgendwas
Karnevalistisches in dieser tristen Zeit“ machen wollte. Die Idee
war schnell geboren – zum Karneval passende Werke von Gerda
Laufenberg schmücken ab sofort bis zum Aschermittwoch das
Schaufenster des Salons an der Luxemburger Straße 285b.
Jedes Bild ist am Rahmen liebevoll mit einer Pappnase geschmückt.
Natürlich hat Gerda Laufenberg auch etwas Exklusives in ihrem
Rodenkirchener Atelier für diese Ausstellung geschaffen.
„Maskenball am Dom“ nennt sich das farbenfrohe Werk, welches
gekonnt mit der Doppeldeutigkeit des Begriffes spielt: „Manche sind
mit Maske unterwegs, manche auch ohne.“ Dafür ist die
Maskenkontrolle am Start, sogar Ralph Schwalbach ist mit einer Schere
in dem karnevalistischen Treiben aktiv. „Eigentlich sollte die
karnevalistische Ausstellung ja im Salon starten“, erläutert Gerda
Laufenberg. „Aber jetzt ist natürlich alles anders.“
Spontan räumte man das Fenster leer und stellte die passenden
Kunstwerke im hell beleuchteten Fenster auf. Das hat Wirkung. Fast
jeder Passant bleibt stehen und drückt sich die Nase platt, geht mit
einem Lächeln im Gesicht weiter oder klopft gleich an der Salontür,
um eines der Gemälde zu kaufen. „So bringen wir einfach etwas Farbe
in das graue Leben“, ist Ralph Schwalbach optimistisch. Er hofft,
Mitte Februar seinen Salon wieder öffnen zu können, genau weiß das
aber niemand. Bis dahin muss er die Krise meistern, seine Angestellten
sind in Kurzarbeit, Ralph Schwalbach selber kann nur abwarten. „Ich
bin seit etlichen Jahren in diesem Beruf, ich sehe das gelassen.“
Wirklich glücklich wirkt er dabei aber nicht – wie auch. Zumindest
konnte er schon einige Werke von Gerda Laufenberg verkaufen – ganz
korrekt in der Abwicklung: „Ich reiche die Bilder durch die Tür auf
die Straße, den Laden darf niemand betreten.“ Hat man sich
übrigens in ein Werk verliebt und Ralph Schwalbach sitzt nicht im
Salon, kann man ihn über die ausgehängte Telefonnummer erreichen, er
kommt sofort vorbei und händigt das begehrte Objekt aus.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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