Viele offene Fragen
Baupläne für den Grünzug West sorgen für Unruhe
Weiden - Anfang Juli debattierten die Bezirksvertreter über ein
Bebauungsplanverfahren mit dem Arbeitstitel: „Nö̈rdlich
Kronstädter Straße in Köln-Weiden“. Dabei ging es um die Frage,
ob das einst an Garten Müller verkaufte Grundstück als Bestandteil
des „Grünzug West“ bebaut werden darf. Einen Monat später lud
der CDU-Ortsverband zum Bürgerstammtisch ein und wurde förmlich
überrannt: Schätzungsweise 140 Bürger kamen, denen das Thema unter
den Nägel brannte. Der Andrang war so groß, dass auf die Schnelle
sogar ein Ortswechsel vollzogen werden musste. Nicht nur der
CDU-Ortsverband sondern auch die Bürger-Interessen-Gemeinschaft
Junkersdorf e.V. (BIG) und Bürgerinteressengemeinschaft Weiden e.V.
hatten eingeladen. Dabei wurde auch auf die Bauthematik in Sachen
Grünzug West aufmerksam gemacht.
„Wir hatten mit einem solchen Andrang nicht gerechnet. Wir sind
dankbar, dass so viele Menschen ihr Interesse an diesem wichtigen
Thema gezeigt haben“, stellten die beiden BIGs anschließend fest.
„Wir haben hunderte von Briefen bekommen“, bestätigte später
Elisabeth Spiegel, Sprecherin der BIG Weiden. „Die Telefone stehen
nicht still“, so Spiegel.
Mittlerweile hat die Verwaltung eine Stellungnahme zu dem umstrittenen
Projekt veröffentlicht. Die Verwaltungsantwort auf die Fragen sei an
Einseitigkeit kaum zu überbieten, kritisiert die BIG Junkersdorf auf
ihren Internetseiten das Papier, welches dort zur Ansicht hinterlegt
wurde. Bemängelt wird auch, dass sich die Verwaltung auf einen
B-Plan-Entwurf aus dem Jahr 2009 bezieht, der das strittige
Grundstück seinerzeit nicht enthielt. „Die Geschichte rund um
dieses Grundstück fängt 1991 an. Damals wurden genaue Vorgaben
festgelegt“, gibt Spiegel auch zu bedenken. Bereits 2009 hatte der
Ausschuss für Umwelt und Grün den damals gestellten Antrag der
Stadtverwaltung zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Grünzug
West“ einstimmig abgelehnt, auch damals gab es erhebliche Proteste
aus den Reihen der Anwohner und Interessensgemeinschaften.
In der jetzt aktuellen Stellungnahme der Verwaltung wird allerdings
auch festgehalten, dass eine Änderung des Flächennutzungsplan
erforderlich ist, um das Bebauungsverfahren weiter nach vorne zu
bringen – und diese Änderung ist noch nicht beschlossen.
Das strittige Thema wird am 20. September, 15 Uhr, im
Stadtentwicklungsausschuss im Theo-Burauen-Saal, und am 24. September,
16 Uhr, in der Sitzung der Bezirksvertretung im Bezirksrathaus
(Aachener Straße 220) erneut auf der Agenda stehen.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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