Dem Bedarf angepasst
Baupläne in Widdersdorf in der Kritik

Zu wenig Verkehrsinfrastruktur für noch mehr Widdersdorfer. Einige Anwohner betrachten das Bauprojekt durchaus mit Skepsis. | Foto: Hermans
  • Zu wenig Verkehrsinfrastruktur für noch mehr Widdersdorfer. Einige Anwohner betrachten das Bauprojekt durchaus mit Skepsis.
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Wohnungsbauprojekt in Widdersdorf löste Proteste bei Anwohnern
aus.

Einige Anwohner meinen, der Stadtteil Widdersdorf sei
verkehrstechnisch an seine Grenzen gekommen. In den vergangenen Jahren
wuchs die Zahl der Einwohner von rund 5.000 auf etwa 12.000. Andere
halten Gebäude mit drei bis vier Geschossen in unmittelbarer
Nachbarschaft ihres Einfamilienhauses schon optisch für eine
Zumutung. Fazit: Die Pläne zur Bebauung des Brachgrundstücks an der
Straße Zum Dammfelde lösen nicht nur positives Echo aus.

Ändern wird das wohl nichts an den Plänen der evohaus GmbH. Auf dem
9.627 Quadratmeter großen Grundstück zwischen den Straßen
Buchenweg, Zum Dammfelde und Unter Gottes Gnaden, das der katholischen
Kirchengemeinde St. Jakobus gehört, sollen sieben Mehrfamilienhäuser
mit insgesamt 64 Wohneinheiten errichtet werden. Eine sechsgruppige
Kindertagesstätte soll in einem der Gebäude eröffnen, Stellplätze
sind ausschließlich in einer Tiefgarage vorgesehen, die von den
Straßen „Unter Gottes Gnaden“ und „Buchenweg“ angefahren
wird.

Auch ein innovatives Klimakonzept ist Teil des Vorhabens. So sollen
die Gebäude etwa entsprechend der Anforderungen an die
Energieeinsparverordnung gedämmt und auf den Dächern eine
Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage eingerichtet werden.

Wie das Stadtplanungsamt mitteilte, legt der gültige Bebauungsplan
dort zwei Vollgeschosse fest, zusätzlich sei „planungsrechtlich ein
weiteres, oberstes Geschoss in Form eines Dach - oder
Staffelgeschosses zulässig.“ Auch die beiden geplanten
viergeschossigen Gebäude seien vertretbar, weil sie gegenüber vom
Fliederweg - einer „Verlängerung“ des Buchenwegs - hochgezogen
werden, an dem bereits Häuser dieser Größe stehen. Im Übrigen sei
die Bebauung in der Umgebung durchaus heterogen, die nun geplante
Bauweise sei lediglich den „heutigen Bedarfen angepasst“ – also
der Schaffung von Wohnraum in möglichst großem Umfang.

Auch habe ein Gutachten ergeben, dass „wesentliche negative
Auswirkungen auf das bestehende Verkehrsnetz ausgeschlossen werden“
können. Gleichzeitig werde durch Car-Sharing-Angebote eine
Verminderung des Individualverkehrs angestrebt. Die Lindenthaler
Bezirksvertretung sprach sich einstimmig für die Umsetzung der Pläne
aus.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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