"Mini-Rennen" sollen endlich ein Ende haben
Beschlüsse bisher nicht umgesetzt
Kölner Westen - (sw) „Es wird zu viel gerast. Das muss ein Ende haben!“
Innenstadt-Bürgermeister Andreas Hupke und seine Kollegin Helga
Blömer-Frerker aus Lindenthal, sowie ihr Stellvertreter Roland
Schüler erinnerten erneut an einen Unfall, bei dem vor zwei Jahren
zwei Autoraser den Tod des unbeteiligten Fahrradfahrers Gianluca
verursacht hatten.
„Es geht nicht nur um den einen Unfall, es geht um die vielen
Minirennen, die sich die Autofahrer hier tagtäglich bieten“, so
Schüler. Gemeint ist die Kreuzung Aaachener Straße/
Universitätsstraße. Bereits wenige Monate nach dem tödlichen Unfall
hatte der Verkehrsausschuss drei Maßnahmen beschlossen, um die
Kreuzung und auch den übrigen Teil der Aachener Straße im
Innenstadtbereich sicherer zu machen. Zum einen soll in diesem Bereich
die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt
werden.
Außerdem soll die Rechtsabbiegerfahrspur aus Richtung Innenstadt vor
der Ampel wegfallen. Die Rechtsabbiegerspur nach der Ampel sei
vollkommen ausreichend für den geringen Abbiegerverkehr. Durch die
aktuelle Situation käme es jedoch beinahe bei jeder Ampelphase dazu,
dass sich auch Verkehrsteilnehmer, die gar nicht rechts abbiegen
wollen auf der Spur einordneten und sich dann mit den anderen, die
ebenfalls geradeaus fahren wollten ein kleines Wettrennen lieferten,
um sich noch vor Ende der Spur hinter der Ampel wieder in den Verkehr
geradeaus einfädeln zu können, erklärte Schüler. Ein weiterer
Beschluss ist die Verengung der Markierungen. Sie stammen noch aus
Tempo-70-Zeiten und suggerieren laut Ausschuss eine
Schnellfahrstrecke.
„Wir stellen fest, es ist nichts passiert“, Schüler zeigte sich
frustriert, ob der Tatlosigkeit der Stadt. Hupke ergänzte: „Wir
haben ein massives Umsetzungsproblem.“
Auch verschiedene Vertreter aus Stadtschulpflegschaft und
Fahrradinitiativen kritisierte die mangelnde Rücksichtnahme auf
Fahrradfahrer. Noch immer habe das Bewusstsein für das Auto einen
hohen Stellenwert und der Einfluss der Autolobby sei nicht zu
unterschätzen, so Hupke. Besonders verständnislos zeigten sich die
Beteiligten beim Thema Fahrspur. „Es würde noch nicht mal viel
kosten, hier einfach ein paar große Blumentöpfe oder etwas
Ähnliches aufzustellen, um die Fahrspur zu blockieren. Die
Verkehrsteilnehmer würden sich dann einfach anders einordnen“, so
Hupke.
Die Verkehrsdezernentin Andrea Blome war der Einladung der
Bürgermeister nicht gefolgt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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