Gibt es noch eine Lösung?
Beschwerden gefährden die Zukunft der „Cologne Cardinals“
Köln - (hh). Geht demnächst nach 35 Jahren eine Baseball-Ära im
früheren Müngersdorfer Reitstadion zu Ende? Immer wieder gab und
gibt es Beschwerden von wenigen Anwohnern, die über
Lärmbelästigungen während des Spiel- und Trainingsbetriebs auf der
Anlage am Walter-Binder-Weg mit ihren zwei Spielfeldern klag(t)en.
„Mehrere Gutachten, die seit 1997 anhand von Messungen erstellt
wurden, kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass alles in Ordnung ist. Mit
nahe wohnenden Bürgern konnten wir zudem freundschaftliche Gespräche
führen, in denen uns versichert wurde, dass wir nicht zu laut sind.
Aus unserer Sicht ist es nur eine einzige Person, die uns hier
vertreiben möchte“, erklärt der erste Vorsitzende Georg Apfelbaum.
In zwölf Teams bieten die „Cards“ eine sportliche Betätigung
für rund 250 Aktive von Jung bis Alt; die erste Männermannschaft
spielt zudem in der Bundesliga. „Da wir hier kein Flutlicht haben,
was für Erstligaspiele jedoch vorgeschrieben ist, weichen wir
bisweilen zur Anlage an der Biesterfeldstraße aus, die jedoch nicht
über die notwendigen Maße verfügt. Auch aufgrund fehlender
Schutzzäune ist sie ohnehin keine Kompensation und adäquate
Ersatzspielstätte für unsere Teams.“
Vor kurzem tauchte nun eine Baugenehmigung aus dem Jahr 2001 auf, die
anscheinend weder Sportamt, der Kölner Sportstätten GmbH und dem
Verein bekannt war. Diese sieht eine Nutzung der Reitstadion-Anlage
lediglich von 18 bis 20.30 Uhr unter der Woche vor. Verstöße gegen
den Landschaftsschutz sowie die nicht baurechtlich genehmigte
Errichtung von Bauten und einer zusätzlichen Spielfläche sind
weitere Vorwürfe, die Apfelbaum im Namen des Vereins entschieden
zurückstößt und das auch belegen kann. „Wir sind nun aufgefordert
worden, einen neuen Mietvertrag zu unterschreiben, der sich an der
Baugenehmigung orientiert. Angesichts der jetzt schon sehr knappen
Trainings- und Spielzeiten können wir das jedoch nicht, denn das
würde das Ende unseres Vereins bedeuten“, orakelt der
hauptberufliche Hauptschullehrer. Bis Ende August haben die Cardinals
noch Zeit, gemeinsam mit Stadtvertretern eine Lösung zu finden. Durch
einen offenen Brief an die Oberbürgermeisterin erhofft sich der Klub
zusätzliche weitere Hilfe. „Wir sehen uns als festen Bestandteil
des Sportparks Müngersdorf und wünschen uns eine Zukunft ohne Angst
auf unserer heimischen Anlage zur Ausübung unseres geliebten
Sports“, betont Georg Apfelbaum.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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