Gedenkort Müngersdorf
Bethe-Stiftung verdoppelt eingehende Spenden
Müngersdorf - Zwischen 1941 und 1944 befand sich im Grüngürtel ein
Deportationslager der Nationalsozialisten. Etwa 3.500 Juden lebten
hier unter unmenschlichen Bedingungen, viele der Insassen wurden von
hier aus in Vernichtungslager verschickt. Bis heute erinnert lediglich
ein Findling an dieses Verbrechen.
Seit 2015 will der Bürgerverein Müngersdorf mit Sophia Ungers,
Direktorin des Ungers Archivs für Architekturwissenschaft, und in
Abstimmung mit dem NS-Dokumentationszentrum, dies ändern.
Nun ist das Projekt in der Phase, seine letzten finanziellen Hürden
zu nehmen. „Mit dem Zuschuss der Stadt und den bisherigen Spenden
sind ein großer Teil der Gesamtkosten in Höhe von 260.000 Euro
abgedeckt. Aktuell fehlen noch 35.000 Euro“, erläutert Hildegard
Jahn-Schnelle in einem Pressegespräch.
Zu diesem waren auch das Ehepaar Erich und Roswitha Bethe, gekommen.
Die beiden hatten vor Jahren eine Stiftung gegründet und nun
zugesagt, ab sofort jede Privatspende bis zu einer Höhe von 2.000
Euro zu verdoppeln. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dieser Form
von Anschubfinanzierung gemacht“, schmunzelten die beiden. Die
meisten Menschen würden sich von einer solchen Ansage noch einmal
besonders angesprochen fühlen, aktiv zu werden. Beide betonten zudem,
wie wichtig ihnen das Projekt sei.
Absehbar kann im Spätsommer mit dem Bau des Gedenkortes begonnen
werden. Und dies begrüßen nicht nur zahlreiche Kölner
Unterstützer: Selbst aus Bad Münstereifel waren zwei Lehrer mit zwei
Schülerinnen gekommen, um ihr Engagement zu bekunden: „Wir haben
schon andere Gedenkstätten besichtigt und dabei gemerkt, wie stark
einen das beeindruckt“, so Laura Dahmen und Sarina Tornow. Die
beiden besuchen ein Gymnasium, die Schule will nun auch spenden.
„Auch meine Schüler haben mir immer wieder gesagt, dass der Ort
doch nicht nur mit einem solchen Findling gekennzeichnet werden
darf“, ergänzte Marliese Berthmann. Die CDU-Fraktionsvorsitzende
war ebenso wie Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker, ihr
Stellvertreter Roland Schüler, Sophia Ungers sowie Erol Pürlü,
Dialogbeauftragter der VIKZ, Verband der Islamischen Kulturzentren
e.V., und Elena Klein, PR-Beraterin und Historikerin, zu dem Gespräch
erschienen.
Mehr Infos unter
www.buergerverein-koeln-muengersdorf.de
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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