Mehr ÖPNV für zehn Millionen
Bezirksvertreter stimmen Taktverdichtung zu

Keine Unglückszahl: Auch auf der Gürtellinie mit der Nummer 13 sollen die Bahnen künftig öfter unterwegs sein. | Foto: Hermans
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Kölner Westen - Kunden von Bus und Bahn können sich auf Verbesserungen des
Angebots freuen, mit dem kommenden Fahrplanwechsel im Dezember. Pläne
der Verwaltung, die nun den Lindenthaler Bezirksvertretern vorgelegt
wurden, sehen Taktverdichtungen in bestimmten Zeitabschnitten vor: Die
Stadtbahnlinien sollen künftig zwischen 23 und 24 Uhr stadtweit
täglich im 15-Minuten-Takt fahren, an Samstagen wird ab 9 Uhr morgens
ganztags auf den 10-Minuten-Takt umgestellt.

Nachdem die Bezirksvertretung Rodenkirchen 2018 um zusätzliche
Fahrten der Linie 12 zwischen 23 und 24 Uhr gebeten hatte, entschloss
sich die Verwaltung, dies gleich einheitlich in der gesamten Stadt
einzuführen. Grundlage dafür sind Fahrgastzählungen, die eine
Ausweitung rechtfertigen. Bei der Änderung an den Samstagen habe man
sich nicht zuletzt an den Angebots-Verbesserungen des Nahverkehrs
Rheinland orientiert, der seine S-Bahnen mittlerweile an diesem Tag
alle 20 Minuten fahren lasse. Schon wegen der aktuellen
Klima-Diskussion, denn die Taktverdichtungen machten den Öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver, was wiederum zur Reinhaltung
der Luft beitrage.

Ganz einheitlich ist die Taktverdichtung keineswegs, ÖPNV-Kunden
sollten sich daher ab Dezember genauer informieren. Denn an den
Samstagen werden auch die KVB-Busse öfter fahren. Die
unterschiedlichen Taktungen orientieren sich am Bedarf auf den
jeweiligen Strecken. Für den Bezirk Lindental heißt das konkret,
dass die Linie 136 künftig samstags alle zehn Minuten fahren soll,
die Linie 144 nur alle 30 Minuten und die Linie 146 alle 20 Minuten.
Im letzten Fall hat die Bezirksvertretung allerdings schon
Nachbesserungsbedarf angemeldet, sie möchte den Zehn-Minuten-Takt auf
dieser Strecke einführen. Die Verwaltung wird das prüfen, bis zum
Dezember ist eine entsprechende Änderung aber kaum möglich sein.

Auch beim Abendverkehr muss auf einige Feinheiten geachtet werden. So
laufen derzeit noch Verhandlungen mit Nachbarkommunen wie Frechen oder
Bensberg, ob sie die Taktänderungen auf ihrem Gebiet übernehmen
möchten. Außerdem soll nach 24 Uhr grundsätzlich der
30-Minuten-Takt gelten - am Wochenende selbstverständlich über 1 Uhr
nachts hinaus bis zum darauffolgenden Morgen. Doch sind Ausnahmen
vorgesehen. So soll auf der Linie 18 zwischen Buchheim und Klettenberg
wegen der höheren Nachfrage der 15-Minuten-Takt an jedem Wochentag
bis 1 Uhr nachts angeboten werden. Für die Linie 16 gilt dies nur am
Wochenende zwischen Niehl Sebastianstraße und Sürth Bahnhof.

Für diese Maßnahmen wird mit zusätzlichen Betriebskosten von
annähernd zehn Millionen Euro jährlich gerechnet. Auch weist die
Verwaltung ausdrücklich darauf hin, dass die planmäßige Umsetzung
bis zum Dezember unter Vorbehalt steht. Denn noch sei nicht sicher, ob
die „erforderlichen Beschaffungsvorgänge“ in der aktuellen
Coronakrise rechtzeitig durchzuführen seien.

- Hans-Willi Hermans

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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