Anbieter haben es schwer
Car-Sharing-Betreiber meiden Widdersdorf
Widdersdorf - Anwohner wünschen sich mehr und umweltfreundlichere Mobilität -
und dies schon seit Jahren. So hatte sich die Widdersdorfer
Interessengemeinschaft bereits 2016 für den Ausbau des
Car-Sharing-Angebots im Stadtteil stark gemacht.
Bisher allerdings vergebens. Der Anbieter Cambio befindet sich in
Junkersdorf und im Gewerbegebiet Eupener Straße. Beides sind die
„letzten“ Stationen vor Widdersdorf. Auch Drive Now endet in
Lövenich und Ehrenfeld und bei weiteren Anbietern sieht es nicht
anderes aus. Widdersdorf ist regelrecht abgeschnitten. Anderen, weiter
entfernten Kölner Stadtteilen geht es genauso.
Die schlechte Anbindung wird durch Faktoren bedingt, die es den
Anbietern schwer machen, wirtschaftlich zu arbeiten: „Je höher die
Bevölkerungsdichte, je besser ausgebaut der ÖPNV und je höher der
Quartiersmix aus Arbeit, Freizeit und Wohnen an einem Ort ist, desto
höher ist die Nachfrage nach free-floating Carsharing“, erläuterte
vor einem Jahr Daniel Hörer für den Anbieter DriveNow. So ließe
sich eine eigene Station ab mindestens drei Fahrzeugen aufwärts, und
mit rund 100 Bestandskunden, wirtschaftlich rentabel betreiben. Zudem
müsse die zeitliche Auslastung über alle sieben Wochentage gegeben
sein. Diese Aspekte hatte die Verwaltung bereits in 2018 bei den
verschiedenen Anbietern in Erfahrung gebracht. Der Dienstleister
Cambio Rheinland hat zwar inzwischen 33 von 86 Kölner Stadtteilen mit
Stationen ausgestattet, Widdersdorf fehlt jedoch.
Grundsätzlich ist die Einrichtung und der Betrieb eines Car
Sharing-Angebots immer eine Entscheidung des jeweiligen Anbieters.
Dennoch hat die Bezirksvertretung Lindenthal nun einstimmig
beschlossen, dass sich die Stadt Köln darum bemühen möge, einen
solchen Anbieter für das Widdersdorfer Neubaugebiet zu finden.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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