Auf der Suche nach dem Party-Kiosk
Den Anwohnern reichts!

Bierflaschen, stumme Zeugen nächtlicher Feiern im Umfeld der Haltestelle „Lindenburg.  | Foto: Hermans
  • Bierflaschen, stumme Zeugen nächtlicher Feiern im Umfeld der Haltestelle „Lindenburg.
  • Foto: Hermans

Viel Bier, dazu nächtliche Ruhestörung und ganz viel Müll auf den Sraßen: Die Missstände an der Haltestelle „Lindenburg“ sind der Verwaltung bekannt, die Quelle des Übels noch nicht.

von Hans-Willi Hermans

Lindenthal. Köln feiert gern. Berüchtigt sind dagegen eher die sogenannten „Kioskbier-Partys“, weil sie häufig mit ruhestörendem Lärm zu nachtschlafender Zeit verbunden sind und das Umfeld der Büdchen nicht selten vermüllt zurücklassen. Zuletzt hatten sich solche Beschwerden von Bürgern gehäuft, die in der Nähe der KVB-Haltestelle „Lindenburg“ an der Zülpicher Straße wohnen. Daher hatten die Lindenthaler Bezirksvertreter bei der Verwaltung nachgefragt. Ergebnis: Das Problem ist bekannt, die Lösung offensichtlich nicht so einfach.

Das Amt für öffentliche Ordnung bestätigte nun, dass der Bereich um die KVB-Haltestelle „Lindenburg“ als „Beschwerdestelle“ bekannt sei. Vor allem in den Sommermonaten erreichten den Ordnungsdienst über das Servicetelefon immer wieder Meldungen über lärmende Jugendlicheund junge Erwachsene, die an den nahegelegenen Kiosken Alkohol kaufen und vor Ort konsumieren.

Seit Beginn der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Beschränkungen von Ausgehmöglichkeiten habe sich die Beschwerdelage weiter verschärft. So seien seit 2020 insgesamt 29 telefonische Meldungen aufgenommen worden, auch schriftliche Beschwerden hätten den Ordnungsdienst erreicht. Nachdem eine Beschwerde eingegangen sei, werde die Örtlichkeit jeweils umgehend durch den Ordnungsdienst kontrolliert.

Wenn dabei Ordnungswidrigkeiten festgestellt werden – und das sei im Bereich der KVB-Haltestelle „Lindenburg“ häufig der Fall gewesen –, ergreife der Ordnungsdienst die entsprechenden Maßnahmen. Aufgrund der vielen Beschwerden fänden dort vorbeugend auch regelmäßige Kontrollen zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt. Dabei seien immer wieder Präventivgespräche mit Jugendlichen geführt worden, auch die Kiosk-Betreiber habe man für die Problematik sensibilisiert. Letztlich sei aber noch unklar, von welchem Kiosk die Lärmbelästigungen ausgehen, dazu bedürfe es einer ausführlichen Dokumentation. Deshalb bestehe derzeit ein Dauerauftrag zur Kontrolle des Umfelds der KVB-Haltestelle. Auf dieser Basis sollen demnächst mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation geprüft werden.

Bei akuten Störungen können sich die Bürger über das Servicetelefon des Ordnungs- und Verkehrsdienstes unter der Rufnummer 0221/22 13 20 00 an den Ordnungsdienst wenden. Gerade in der Nacht findet man dort keine Ansprechpartner mehr: Es ist montags bis donnerstags sowie sonntags bis Mitternacht besetzt, freitags und samstags bis 1 Uhr.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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