Müngersdorfer Gedenkort
Deportationen sollen nicht vergessen werden
Müngersdorf - Lange Jahre hat der Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V. sich
eingesetzt und nun steht das Projekt: Der Gedenkort am
Walter-Binder-Weg. Hier befand sich in den Jahren 1941 bis 1945 ein
Deportationslager.
„Wir freuen uns, dass das Andenken nun endlich fertig geworden
ist“, betont Hildegard Jahn-Schnelle, Vorsitzende des
Bürgervereins. Von Anfang an war das NS-Dokumentationszentrum an dem
Konzept hinter dem Gedenkort beteiligt. Zustande kommen konnte das
Gesamtwerk, weil Sophia Ungers, Schwester des Künstlers Simon Ungers,
den Entwurf eines Kunstwerks stiften konnte und wollte. „Dieses
Kunstwerk war als Fragment konzipiert, aber so wie es jetzt dasteht
ist es ein vollständiges Kunstwerk mit viel Aussagekraft“,
beschreibt Kurt Schlechtriemen seinen Eindruck des vollendenden Ortes.
Dieser sollte noch öffentlich eingeweiht werden. Aufgrund der
aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie wurde der Festakt abgesagt.
Das Deportationslager befand sich im Bereich des heutigen
Walter-Binder-Weges. Es wurde auf Veranlassung der Geheimen
Staatspolizei in Zusammenarbeit mit städtischen Behörden seit Herbst
1941 errichtet und von der Kölner Gestapo betrieben. Das Lager
bestand aus den Räumlichkeiten des ehemaligen preußischen Fort V
sowie einem Barackenlager, auf dessen Gelände sich heute eine
Kleingartenanlage befindet. Hunderte jüdischer Frauen, Männer und
Kinder wurden im Laufe der folgenden Monate interniert. Der
fertiggestellte Gedenkort besteht aus einem Kunstwerk von Simon Ungers
und dem zum Standort des ehemaligen Barackenlagers führenden Weg des
Gedenkens mit drei Infoblöcken.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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