Zukunft der Kirche St. Petrus und Paulus unklar
Der Abriss ist noch nicht vom Tisch
Lindenthal (hwh). Ende gut, alles gut für die syrisch-orthodoxe Gemeinde, die bislang ihren Sitz in der St. Petrus und Paulus-Kirche an der Klosterstraße hatte. Weil der Vertrag mit dem Erzbistum nicht verlängert wurde, hatte die Gemeinde eine neue Heimat gesucht und ein Grundstück in Merkenich zwischen Edsel-Ford-Straße, Industriestraße und Robert-Bosch-Straße unweit des Fühlinger Sees gefunden. Ein Video-Clip auf der Homepage verrät, dass die künftige Kirche 320 Sitzplätze haben wird, darüber hinaus sind zwei Gemeindesäle geplant mit 202 beziehungsweise 440 Plätzen für Veranstaltungen aller Art, außerdem gibt es einen Seminarraum, eine Bibliothek, einen Jugendraum und eine Küche.
Etwa 400 Familien - rund 2.000 Personen - gehören zur syrisch-orthodoxen Gemeinde, die Mitglieder kommen aus Köln und aus dem Raum Leverkusen, aus Euskirchen und Gummersbach. Im vergangenen Sommer wurde der Bauantrag für das neue Gemeindezentrum beim Bauamt der Stadt eingereicht.
Die Zukunft der Kirche St. Petrus und Paulus ist weiter unklar, ein Abriss des architektonisch auffälligen, aber nicht denkmalgeschützten Sakralbaus ist immer noch nicht vom Tisch. Sie ist ein Werk des Architekten Fritz Schaller und wurde 1964 als Klosterkirche für die Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Guten Hirten geplant. Die Ordensgemeinschaft hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen und Mädchen in Notsituationen Aufnahme zu gewähren, etwa bei ungewollten Schwangerschaften. 1991 gaben die Schwestern die Kirche jedoch auf und verkauften das Grundstück an das Erzbistum. Das Bistum wiederum vermietete die Kirche an die syrisch-orthodoxe Gemeinde, die das Gotteshaus 30 Jahre lang nutzte.
Ein großer Teil des ehemaligen Klosterareals, auf dem sich die Domsingschule, ein Kindergarten, die Caritas Jugendhilfe und das Institut für osteuropäisches Recht der Uni Köln befinden, gehört aber immer noch der Stiftung der Schwestern Vom Guten Hirten. Die Stiftung des Ordens, der sich heute insbesondere um Mädchen und Frauen kümmert, die von Zwangsprostitution betroffen sind, möchte das Gelände durch Wohnungsbau wirtschaftlich besser nutzen, um mit dem Gewinn seine Aktivitäten zu finanzieren. Für die Bebauung des Areals wäre es aus Sicht der Stiftung günstiger, wenn die Eigentumsverhältnisse einheitlicher wären. Deshalb möchte sie das Kirchengrundstück vom Erzbistum zurückerwerben, am liebsten im Tausch gegen ein anderes Grundstück. Beim Erzbistum sind die Würfel noch nicht gefallen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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