Zwei neue Gymnasien gehen an den Start
Ein Fach namens „Engagement“

Ab August im Einsatz: Die künftigen Schulleiter Fabrice Liesegang und Suntka Altrock stellten ihre pädagogischen Konzepte vor.  | Foto: Hermans
  • Ab August im Einsatz: Die künftigen Schulleiter Fabrice Liesegang und Suntka Altrock stellten ihre pädagogischen Konzepte vor.
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Lindenthal/ Lövenich (hwh). 45 Minuten und dann das erlösende Klingeln – komplett Old School, so funktioniert Schule heute nicht mehr. Am neuen Gymnasium an der Aachener Straße im ehemaligen Unity-Media-Gebäude soll die Schulstunde künftig 65 Minuten dauern, am Gymnasium Zusestraße sogar 70 Minuten. Zum neuen Schuljahr können Eltern von Viertklässlerinnen ihre Kinder dort anmelden, deshalb stellten die künftigen Schulleiter Suntka Altrock und Fabrice Liesegang kürzlich sich und ihre pädagogischen Konzepte vor.

In beiden Schulen wird nach dem „Cluster“-Modell unterrichtet, bei dem beispielsweise die drei Klassen eines Jahrgangs nicht mehr streng voneinander getrennt sind, sondern räumlich samt den notwendigen Differenzierungsräumen und Aufenthaltsbereichen nah beieinander liegen, um die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Projekten zu erleichtern.

„Teilhabe und Selbstwirksamkeit“ sollen die Schüler erfahren, „Ich-Stärke“ entwickeln, aber auch ein Gefühl der Verantwortung, umriss Suntka Altrock die Eckpfeiler des Programms an der Zusestraße. „Wir werden in der achten Klasse sogar ein eigenes Fach namens ‚Engagement‘ einführen, in dem wir uns mit sozialen Projekten befassen, auch theoretisch.“ Auch Digitalisierung sei ein wichtiges Thema, aber kein Selbstzweck.

Gerade für die abwechslungsreiche und nach Unterrichtsmethoden sehr differenziert ablaufende Projektarbeit passen die gewohnten 45-Minuten-Blöcke nicht mehr, da denkt auch Fabrice Liesegang in größeren Zeiteinheiten. Er betont aber, dass der Klassenverband keineswegs aufgegeben werde. So sollen seine künftigen Schüler täglich mindestens 10 bis 15 Minuten Kontakt zu einem der beiden Klassenlehrer haben, damit sie sich in den schwierigen Phasen des Schullebens, wenn es etwa um die Berufswahl geht, nicht allein gelassen fühlen.

Das Gymnasium in der Aachener Straße werde einen bilingualen Zweig – Deutsch/Englisch – haben und auch sonst international ausgerichtet sein: Kontakte zu drei Partnerschulen in Rumänien sind im Aufbau, gemeinsame Projekte angedacht. Doch auch das direkte Umfeld der Schule soll in die pädagogische Arbeit einbezogen werden: Die Sportanlage Nordfeld zum Beispiel, aber auch die Anlage des Baseball-Teams der Cologne Cardinals.

Hinsichtlich des ehemaligen Bürogebäudes, das gerade für die Zwecke der Schule umgebaut wird, ist Fabrice Liesegang hellauf begeistert: „Ich habe noch nie gesehen, dass eine Schule so viel Platz hatte.“ Und Anne Lena Ritter, Leiterin des Amtes für Schulentwicklung, geht fest davon aus, dass ab August 2022 an der Aachener Straße unterrichtet werden kann: „Bisher sind wir im Zeitplan.“

Interessierte Schüler und Eltern können online weitere Informationen unter gymnasium-zusestrasse.de und www.gymnasium-aachener-str.de einholen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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