Hexenwerk oder die Angst vor dem Anderen
Ein Problem der Menschheit auf der Bühne
Sülz - (nk) Traditionell und beschaulich geht es in dem fiktiven Dorf zu.
Regelmäßige Kirchenbesuche gehören wie selbstverständlich zum
Leben. Anders Denkende sind den Bewohnern und Honorationen des Ortes
eher suspekt. Dass eine „Neue“ im Ort Krankheiten mit Kräutern
heilt, findet der Pfarrer des Dorfes mehr als merkwürdig. Und dann
locken ihre Yogakurse auch noch mehr Bewohner an als die
Gottesdienste.
„Hexenwerk“ lautete das Stück, das der Differenzierungskurs der
Stufe acht des Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasiums in der Schulaula
präsentierte. Neun Monate lang arbeiteten die Schüler ihre
Inszenierung aus, die von der Geschichte zweier neuer Bewohner in
einem Dorf handelt.
Als die Bürgermeisterin dem jungen Mädchen und ihrer Tante das alte
Pfarrhaus zur Verfügung stellt, kommt es zu einem ersten Konflikt.
Denn die beiden Neuen sind anders, etwas esoterisch. Alleine die
Hausfassade in Bonbon-Rosa zu streichen passt einfach nicht in das
Weltbild der restlichen Dorfbewohner.
In einem liebevoll gestalteten Bühnenbild des Schülers Erik Metz
zeigt die Geschichte im weiteren Verlauf, wie schnell die Neulinge
verdächtigt werden, mit dunklen Mächten im Bund zu stehen. Das kommt
besonders dem Pfarrer gelegen, der ebenso seine eigenen Interessen
verfolgt wie der Bauunternehmer Stromberg und sein Assistent Wurm.
Schlimmer als Intoleranz, Profitgier und Eigennutz der Erwachsenen ist
für die junge Maja die Ausgrenzung durch ihre Altersgenossen.
Mit ihrer Geschichte griffen die Schüler, mit Hilfe der
Theater-Pädagogin Sigrid Nüsser-Backes und der Deutschlehrerin Eva
Freund, ein aktuelles Thema auf.
„Die Schüler haben erarbeitet, wie sich grundlose Ablehnung in
blanken Hass steigern kann“, so der Pressesprecher der Schule,
Björn Föll.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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