Von der Uni in die Kirche
Eine ganz schöne Orgelei
Jede Menge Pfeifen und andere Bauteile stapeln sich im Seitenschiff: Im Innenraum von St. Maternus auf dem Suitbert-Heimbach-Platz sieht es ein wenig aus wie auf einer Baustelle. Doch wird die Orgel der Kirche weder renoviert noch gereinigt, sondern durch ein noch älteres „Schätzchen“ ersetzt.
von Priska Mielke
Lindenthal. Die Orgel in der katholischen Pfarrkirche, ein typisches Serieninstrument der 1950er Jahre, war in die Jahre gekommen. Ihre Technik und das Material aus der Nachkriegszeit wurden mehr und mehr zum Problem. Zuletzt war die Elektrik nicht mehr sicher, es gab irreparable Schäden und, je nach Witterung, „heulten“ einzelne Töne.
Doch da kam Organist Meik Impekoven und der Gemeinde von St. Maternus ein glücklicher Zufall zur Hilfe: Die Universität zu Köln wollte sich von der nicht mehr genutzten Orgel in ihrer Aula trennen. In Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar und dem Collegium musicum der Universität konnte die Gemeinde St. Stephan also ein Großprojekt in Angriff nehmen: Das 1934 gebaute Instrument der Uni soll in St. Maternus eine neue Heimat bekommen und aus seinem Dornröschenschlaf erwachen.
Meik Impekoven freut sich, dass er bald endlich all die Noten aus dem Schrank holen kann, die auf dem alten Instrument gar nicht spielbar waren. Schließlich kann er bald drei statt zwei Manuale und 42 statt 24 Register zum Klingen bringen – ein musikalischer „Quantensprung“, findet der Seelsorgebereichsmusiker.
Im Kaufvertrag ist festgeschrieben, dass die Kirche dem Collegium musicum der Uni künftig als Konzertort zur Verfügung steht, und so werden dessen Ensembles nicht nur bei der Orgelweihe am 3. Juli, sondern auch später immer wieder zu Gast sein.
Gefeiert wird der Einzug der „Neuen“ außerdem mit einer Festwoche vom 3. bis zum 10. Juli, in der mit Prof. Dr. Winfried Bönig (Köln) und Rolf Müller (Altenberg) gleich zwei Domorganisten in die Tasten greifen werden.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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