Wenn Manola Bauchweh hat
Fachschaft Medizin der Uni öffnete das „Teddybär-Krankenhaus“
Kölner Westen - (bn) Ein Kuscheltier ist ein Freund fürs ganze Leben. Entsprechend
groß ist die Sorge bei kleinen Kindern, wenn es dem treuen Begleiter
nicht gut geht, oder er gar krank wird. Nicht selten hat auch das
Kuscheltier die gleichen Krankheiten wie der Besitzer. In beiden
Fällen ist ein Besuch beim Arzt ratsam.
Jedes Jahr veranstaltet die Fachschaft Medizin an der Uni Köln ein
Teddybären-Krankenhaus. Zwei Tage lang können Kinder ihre
Teddybären, Kuscheltiere und Puppen von den angehenden Medizinern der
Fakultät untersuchen lassen. Denn das Teddybären-Krankenhaus wird
traditionell von den jüngeren Semestern veranstaltet. Annähernd 50
Medizin-Studenten machten in diesem Jahr mit und bauten auf dem
Gelände der Uni-Klinik drei Sanitätszelte für die kuscheligen
Patienten auf. Ein gewollter Nebeneffekt: Die Kinder, so Leonie
Bahrke, Studentin und Mitorganisatorin des Projekts, würden
spielerisch lernen, dass sie keine Angst vor einem Besuch beim Arzt
haben müssten. „Aus diesem Grund tragen auch alle einen weißen
Kittel.“
Und das kindgerechte Prozedere ist für die Pänz so real gehalten,
wie nur möglich. Bei einer Voruntersuchung wurden Name, Alter,
Größe, Gewicht und Farbe des Fells erfragt, dazu die Beschwerden,
Symptome und mögliche Allergien in den Laufpass eingetragen. Mit
einer Verdachtsdiagnose ging es dann in die Untersuchung. Das
Kuscheltier wurde mit dem Stethoskop abgehört, geröntgt oder, falls
nötig, im CT untersucht. Und im Falle der Giraffe „Manola“, das
Kuscheltier des kleinen Tiago, stellte sich heraus, dass es eine
Münze verschluckt hatte. Kein Wunder also, dass es so doll Bauchweh
hatte. Eine kleine Operation später, inklusive Spritze, Beatmung und
dickem Bauchverband, war die Münze entfernt. Eigentlich, lacht
Bahrke, sind unter Kuscheltieren Beinbrüche der Renner.
Ergänzt wurde der Hospitalbesuch noch mit einer Zahnputzübung, ehe
die Kinder in der Apotheke der Teddybärklinik etwas Süßes oder Obst
zur besseren Genesung erhielten.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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