Immer Zug um Zug
"Faszination Schach" im Rhein-Center
WEIDEN - Vier Tage lang wurde im Rhein-Center „geschlagen“ und
„gezogen“, was das Zeug hielt. Allerdings handelte es sich nicht
um eine öffentliche Rauferei, sondern das Einkaufszentrum lud seine
Besucher zur Aktion „Faszination Schach“. Die ersten Züge zur
Eröffnung tätigten Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und
Center-Managerin Alexandra Oeser. Zum Schluss wurde der
Rhein-Center-Cup in einem Blitzturnier ausgespielt.
Die Schachtage organisierte Sebastian Siebrecht aus Essen.
Unterstützt wurde der Veranstalter von weiblichen
Meisterspielerinnen, die neben dem Training auch für Simultanspiele
zur Verfügung standen, um gegen ein Dutzend oder mehr Gegner
gleichzeitig anzutreten. Dazu zählten die französische
Jugendmeisterin Sophie Bujisho, die ägyptische Nationalspielerin
Amina Sherif und die deutsche Vizemeisterin Alisa Frey. Für freie
Partien stand ein riesiges Bodenschachspiel bereit.
Der Mittelpunkt lag auf dem Schachunterricht für mehr als zehn
Kindergruppen oder Schulklassen. Sebastian Siebrecht sieht
Einsatzmöglichkeiten nicht nur in der Hochbegabtenförderung oder
Förderung von Schülern mit Lernproblemen, sondern auch für
Inklusion und Integration: „Schach ist eine Sprache. 16 Millionen
Menschen in Deutschland kennen die Regeln. Das wird unterschätzt.“
Besonders sportlich geht es zu beim „Konditions-Blitz“, bei dem
die Schachuhr in einiger Entfernung mit einem kurzen Sprint erreicht
werden muss. Die 17-jährige Amina Sherif sieht sich selbst als
Sportlerin: „Man trainiert Schach wie jeden anderen Sport und spielt
auch in einem Ligabetrieb.“ Seit dem Alter von fünf Jahren kennt
sie die Regeln, als Siebenjährige fing sie mit dem Spiel im Verein
an. Ihr Einsatz im Weidener Center ist erst ihr zweiter für die
Schachaktion in einem Einkaufszentrum. Sherif sagt über das Spiel mit
Anfängern: „Das sind ganz lustige Erfahrungen. Man merkt erstmal
wieder, wie kompliziert das Spiel ist.“ Aber nicht nur Kinder und
Jugendliche wurden an das Schachspiel herangeführt, auch Erwachsene
hatten Gelegenheit, von den Fortgeschrittenen trainiert zu werden oder
in freien Partien gegeneinander anzutreten.
Redakteur/in:Michael Offizier aus Köln |
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