Platz für 60 Menschen
Flüchtlingsunterkunft soll 2018 fertig sein

Nach langem Hin und Her soll auf dem Grundstück am Stadtwald ein eingeschossiges Gebäude für mindestens 60 Flüchtlinge entstehen. | Foto: Figge
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LINDENTHAL - (af). Die neue Flüchtlingsunterkunft auf dem Grundstück an der
Dürener Straße 283 wird gebaut. Es sollen dort 60 Menschen
untergebracht werden können. So hat es Henriette Reker vor kurzem
durchgesetzt. Die Oberbürgermeisterin hatte mit dieser Entscheidung
der Verwaltung widersprochen, die zuvor mitgeteilt hatte, aufgrund des
Denkmalschutzes könnte nur ein einstöckiges Gebäude für 22
Menschen errichtet werden.

Viel zu wenig, fanden nicht nur die Oberbürgermeisterin, sondern auch
die Bezirksvertreter aus Lindenthal. In der ursprünglichen Vorlage
aus dem Jahre 2014 hieß es noch, es solle ein Gebäude für bis zu
150 Flüchtlinge entstehen. Auch wenn die Entscheidung schon gefallen
ist, wollten die Fraktionen aus der BV die Gründe für die sehr
unterschiedlichen Zahlen wissen. Deshalb hatten die Stadtteilpolitiker
Thomas Becher vom Amt für Wohnungswesen eingeladen.

Becher erklärte, dass der Stadtrat Ende 2014 eine Vielzahl von
Flüchtlingsunterkünften beschlossen hätte und alle für eine
maximale Anzahl von 150 Bewohnern, ungeachtet der jeweiligen
Gegebenheiten. Angesichts der geringen zu bebauenden Fläche von 1.700
Quadratmetern wäre ein Gebäude für 150 Menschen an jener Stelle
nicht realisierbar gewesen. Deshalb seien auch andere größere
Vorhaben zuerst behandelt worden, „Wir haben die Dürener Straße
zurückgestellt, da größere und schneller verfügbare Unterkünfte
zuerst realisiert werden sollten“, so Becher. Es gebe nicht
genügend Mitarbeiter in der Verwaltung, um sich um alle Vorhaben
gleichzeitig zu kümmern.

Die Ausführungen Bechers stellten die Bezirksvertreter allerdings
nicht zufrieden. So wollte SPD-Fraktions-Chef Friedhelm Hilgers
wissen, wie die Verwaltung zu der Entscheidung gekommen sei, dass man
nur 22 Menschen auf dem Grundstück unterbringen könne. Nach der
Entscheidung der Oberbürgermeisterin nun aber doch Platz für 60
Menschen sei. Beide Entscheidungen werden mit dem Denkmalschutz
begründet. „Ist der Denkmalschutz also nicht in Stein gemeißelt,
sondern je nach politischer Lage so oder so auszulegen?“, wollte
Hilgers wissen. Dieser Aspekt habe keine große Rolle gespielt,
erwiderte Bescher: „Die klare Haltung des Amtes für Denkmalschutz
ist es, dass auf dem Grundstück nur ein eingeschossiges Gebäude
zulässig ist.“

An diese Vorgabe habe sich sein Amt gehalten und nach der Entscheidung
von Reker werde der Bau jetzt eben für 60 Menschen gebaut. Der Bau
werde wohl in 2018 fertig. Auch wenn die zeitliche Verzögerung und
die Irritationen um die Anzahl der Plätze den Bezirksvertretern nicht
gefällt, begrüßen sie doch, dass es nun endlich weiter geht. Horst
Nettesheim, Vorsitzender der CDU-Fraktion: „Ich begrüße, dass die
Oberbürgermeisterin als Verantwortliche der Verwaltung eine klare
Entscheidung getroffen hat. Es gibt in Lindenthal eine
Willkommensinitiative von Bürgern, die das Projekt nach Kräften
unterstützen wird.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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