Neue Talente entdecken
Förderschüler probierten Sportarten aus
Müngersdorf - Sport und Bewegung sind etwas für jedermann, solange die eigenen
Bedürfnisse und Einschränkungen berücksichtigt werden. Das bewies
der Talenttag für Förderschüler. Gemeinsam mit dem Behinderten- und
Rehabilitationssportverband NRW hatte der Verein Sportstadt Köln e.V.
erstmalig den Talenttag nach Köln geholt und organisiert. Das Konzept
stammt von der Deutschen Behindertensportjugend und wird
deutschlandweit von J.P. Morgan durch die jährlich stattfindenden
Firmenläufe finanziert.
Andreas Kossiski, Vorstandsvorsitzender von Sportstadt Köln und
Mitglied im Sportausschuss im Düsseldorfer Landtag, freute sich über
die vielen jungen Teilnehmer: „Man sieht, dass offensichtlich ein
Bedarf da ist. Schließlich sind heute 160 Schüler hier.“ Im
Vorfeld hatte der Verein Förderschulen und Vereine wie die RBC Köln
99ers, fit.Köln und die Kölner Sportstätten GmbH kontaktiert, um so
den Kindern und Jugendlichen sowie Lehrern und Sportvereinen die
Gelegenheit zum Kennenlernen und Kontakteknüpfen zu geben. „Wir
wollen keine einmalige Sache anbieten und das Ganze dann aus dem Auge
verlieren“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Innenmoser vom
StadtSportBund. „Vielmehr geht es um Nachhaltigkeit und allen
Beteiligten zu zeigen, was es überhaupt für Möglichkeiten gibt.
Außerdem werden heute vielleicht wirkliche Talente entdeckt, die
Großes im Sport leisten können und es noch gar nicht wissen. Wir
vermitteln auch ausgebildete Übungsleiter, die an Schulen spezielle
Angebote übernehmen können.“
Die Schüler, deren Förderschwerpunkte geistige Entwicklung,
motorische Entwicklung und Sehen sind, hatten sich im Vorfeld
Sportarten aus insgesamt acht Angeboten aussuchen können.
„Besonders beliebt war Riesenball und Tennis für alle“, erzählte
Nikolai Hirt, Geschäftsführer von Sportstadt Köln. Bei Riesenball
rasten die Kinder in ihren Rollstühlen, egal ob sie tatsächlich
darauf angewiesen waren oder sie nur ausgeliehen hatten, durch die
Halle und jagten einem großen Gymnastikball hinterher, den es jeweils
ins Tor der gegnerischen Mannschaft zu bringen galt.
Auch beim "Showdown", einer Form von Tischtennis für Blinde, konnten
die jungen Sportler sich mithilfe von Augenbinden in eine andere
Behinderung hineinversetzen. An einer Station konnten sogar Sportarten
ausprobiert werden, mit denen das „Deutsche Sportabzeichen für
Menschen mit Behinderungen“ erworben werden kann.
- Susanne Wesselmann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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