Antikes Grab wird Lernort
Förderverein Römergrab Weiden erhält Zuschuss

Die stellvertretende Präsidentin der NRW-Stiftung, Professorin Barbara Schock-Werner, überreichte die Förderzusage an den Fördervereinsvorsitzenden Professor Dr. Heinz Günter Horn. | Foto: privat
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  • Die stellvertretende Präsidentin der NRW-Stiftung, Professorin Barbara Schock-Werner, überreichte die Förderzusage an den Fördervereinsvorsitzenden Professor Dr. Heinz Günter Horn.
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Weiden - (cb) Mitten in Weiden, an der verkehrsreichen Aachener Straße,
liegt einer der größten archäologischen Schätze
Nordrhein-Westfalens und eines der bedeutendsten Zeugnisse der Kölner
Stadtgeschichte: Das Römergrab Weiden. Es fristet seit langem ein
„Dornröschen-Dasein“. Nun hat sich das Land Nordrhein-Westfalen
als Eigentümerin zum Ziel gesetzt, die Grabkammer und das
angrenzende, ebenfalls denkmalgeschützte, Wärterhaus des Kölner
Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner von 1848 zu einem attraktiven
Lern- und Erlebnisort mit einem hohen ästhetischen, didaktischen und
technisch-medialen Anspruch umzugestalten. So soll das Kleinod einem
breiteren Publikum dauerhaft zugänglich gemacht werden.

Zur Umsetzung und Finanzierung des ehrgeizigen Projektes, wurde im
März 2017 der Förderverein Römergrab Weiden e.V. gegründet. Im
November 2017 hatte der Vorstand der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat-
und Kulturpflege daher beschlossen, die Umgestaltung mit bis zu
140.000 Euro zu fördern. Professorin Barbara Schock-Werner,
stellvertretende Präsidentin der NRW-Stiftung und ehemalige Kölner
Dombaumeisterin, überreichte nun die schriftliche Zusage an den
Vereinsvorsitzenden Professor Heinz Günter Horn. „Es ist wichtig
solche Zeugnisse der römischen Kultur zu erhalten und der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, betonte Schock-Werner.
Dankbar über den Zuschuss zeigte sich der Fördervereinsvorsitzende:
„Wahrlich, ein `Schluck aus der Pulle`. Wir sehen uns jetzt mehr
denn je in der Pflicht und der Verantwortung zu liefern“, sagte
Professor Horn. Bei Gesamtkosten von geschätzten 245.000 Euro sei
dieser Zuschuss nicht nur die sprichwörtlich „halbe Miete“,
sondern das Vorhaben des Fördervereins Römergrab Weiden erhalte
damit zugleich ein bemerkenswertes „Gütesiegel“, auf das auch
andere Geldgeber und Sponsoren, die sich engagieren wollen, setzen
könnten. „Deshalb ist nach wie vor jeder Euro willkommen“, so
Horn.

Im Beisein zahlreicher Vereinsmitglieder stellte Horn die Pläne vor,
nach denen das Wächterhaus als barrierefreier Ausstellungs- und
Informationsbereich ausgebaut werden soll und künftig das Angebot der
Grabkammer ergänzt. Der Förderverein begleitet nicht nur die damit
verbundenen Planungen und Arbeiten und übernimmt deren Kosten,
sondern er wird später auch für den Betrieb des Lern- und
Erlebnisortes verantwortlich sein. In einer Ausstellung soll etwa der
römische Totenkult, die Romanisierung des Rheinlandes oder der
religiöse und kulturelle Alltag zur Römerzeit vermittelt werden. Die
Eröffnung soll spätestens im Herbst 2018 erfolgen.

In der Grabkammer, die aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus
stammt, bestattete einst eine reiche römische Gutsfamilie aus der
Umgebung ihre Angehörigen. „Der Gutshof, auf dem sie lebte, ist
archäologisch noch nicht nachgewiesen. Die „villa rustica“ wird
aber ganz in der Nähe gelegen haben“, erklärte Professor Horn, der
Vorsitzende des Fördervereins Römergrab Weiden.

Das Weidener Römergrab wurde 1843 eher zufällig bei
Ausschachtungsarbeiten entdeckt und heute zählt es zu den
besterhaltenen und eindrucksvollsten Grabanlagen aus römischer Zeit
nördlich der Alpen. Es ist begehbar und zeigt noch einen Großteil
seiner originalen Ausstattung. „Die unterirdische Grabkammer würde
auch in Rom etwas Besonderes sein“, sagte Horn.

www.roemergrab.de

Die stellvertretende Präsidentin der NRW-Stiftung, Professorin Barbara Schock-Werner, überreichte die Förderzusage an den Fördervereinsvorsitzenden Professor Dr. Heinz Günter Horn. | Foto: privat
Im ehemaligen Pförtnerhaus entsteht ein Lern- und Erlebnisort mit Ausstellungen. | Foto: Visualisierung: Dr. Ulrich Hermanns
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