Erhalt eines historischen Kleinods
Gebäude stammt aus dem Jahr 1838

Enge als Strukturelement: Das Haus am Lövenicher Weg 2 trägt auch zur Verkehrsberuhigung bei. | Foto: Hermans
  • Enge als Strukturelement: Das Haus am Lövenicher Weg 2 trägt auch zur Verkehrsberuhigung bei.
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Müngersdorf - (hwh) Nachbarn und Bezirksvertreter setzen sich für die Erhaltung des
drittältesten Gebäudes in Müngersdorf ein.

„Die alte Bausubstanz soll erhalten bleiben“: Dr. Rudolph Kuper
ist nicht der einzige, der sich für das Haus am Lövenicher Weg 2
einsetzt. Es habe einen schönen Giebel, und unter dem Putz verberge
sich ein Fachwerk. Bis in die 1980er-Jahre hinein habe das Gebäude
unter Denkmalschutz gestanden. Denn bei dem Bau handele es sich um das
drittälteste Haus in Müngersdorf. Wenn es, wie geplant, abgerissen
und durch einen viergeschossigen Neubau ersetzt würde, verändere
dies den Ortskern.

Ähnlich wie Rudolph Kuper sehen das nicht nur zahlreiche
Anwohner*innen und der Bürgerverein Müngersdorf. Auch die
Bezirksvertretung Lindenthal schloss sich dieser Ansicht an. In einem
gemeinsamen Antrag betonten Bündnis 90/Die Grünen, CDU, SPD, Die
Linke und FDP „den besonderen Wert“ des Hauses und beschlossen
seinen Erhalt. Die Pläne des neuen Eigentümers zeigten, dass das
künftige Gebäude nicht nur höher werden soll. Es würde auch nicht
mehr direkt an die Belvederestraße angrenzen, sondern nach hinten
versetzt werden und so den Straßenraum öffnen. „Damit wird das
gesamte Ortsbild massiv verändert. Die Enge ist ein Strukturelement
des Dorfes“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag.

Auch Dr. Kuper hat nichts gegen die Enge: „Hier ist das
Verkehrsaufkommen ohnehin nicht so groß, niemand wird behindert.
Außerdem trägt dies zur Verkehrsberuhigung und zur Einhaltung der
Tempo-30-Vorschrift bei.“ Wie auch die Bezirksvertreter beruft er
sich auf die 1988 verabschiedete Erhaltungssatzung für den Ortskern
von Müngersdorf.

Nun steht voraussichtlich eine Auseinandersetzung ins Haus. Denn die
Verwaltung hatte bereist anders entschieden und dem neuen Eigentümer
eine Baugenehmigung für den Neubau eines Mehrfamilienhauses erteilt.
Dabei war zunächst ein viergeschossiges Gebäude mit Flachdach
vorgesehen, unter dem Eindruck der Proteste soll dieses nun durch ein
schräges Mansardendach ersetzt werden, das der umgebenden Architektur
eher entsprechen würde.

Info-Box: Das Haus Lövenicher Weg 2 wurde im Jahre 1836 erbaut und
war ursprünglich das Wohnhaus eines Bauernhofs. Nach einem
Eigentümerwechsel in den 80er Jahren wurde das Fachwerk verputzt, das
Gebäude verlor deshalb den Denkmalschutz. Seit 2018 steht es leer.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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