Was gehört in die Reiseapotheke?
Gewappnet für den Fall der medizinischen Fälle
Kölner Westen - (bn) In nicht einmal zwei Wochen beginnen die Sommerferien. Dann
startet auch die große Reisewelle. Mit in den Koffer gehören
allerdings nicht nur Badehose oder Wanderschuhe. Eine Reiseapotheke
sollte auch mitgenommenen werden, um für den Fall der medizinischen
Fälle gewappnet zu sein, der hoffentlich nicht eintritt.
Dr. Suzan Yarkin nahm 2008 im Evangelischen Krankenhaus Köln-Weyertal
ihre Tätigkeit als Oberärztin auf und leitet seit Januar 2018 die
Notfallambulanz. Sie hat für den Kölner Wochenspiegel ein paar
Ratschläge zusammengestellt, welche Medikamente, welches Material und
welche Unterlagen in die Reiseapotheke gehören sollten. Und die Tipps
beginnen mit der Reise an sich: „An Medikamente gegen Reiseübelkeit
sollte gedacht werden, wie auch an abschwellende Nasentropfen. Sie
erleichtern bei Flugreisen den Druckausgleich“, so Yarkin. Gehe es
beispielweise zum Tauchurlaub, sollten auch Ohrentropfen in die
Reiseapotheke.
Generell sollte an folgende Medikamente gedacht werden: Schmerz- und
Fiebermittel, Medikamente gegen Erkältung, Halsschmerzen, Husten,
Schnupfen und Durchfall. Yarkin: „Bei Kindern und Jugendlichen muss
zudem an andere Medikamente gedacht werden, als bei Erwachsenen.“
Zusätzlich gehören ausreichende Schutzmittel gegen Sonne und
Insekten mit auf die Liste. Alternativ sollte an Mittel zur Behandlung
eines Sonnenbrandes, von Insektenstichen und Juckreiz gedacht werden.
Nicht zu vergessen: Medikamente gegen Allergien.
Bei einem empfindlichen Magen gehören auch Mittel gegen
Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Verstopfung in die
Reiseapotheke. Und wer im Urlaub sportlich wird, benötigt eventuell
Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Medikamente gegen
Sportverletzungen und Kühlkompressen. Mit in die Reiseapotheke
sollten auch folgende Utensilien: ein digitales Fieberthermometer
(besonders ratsam in Malariagebieten), Verbandsmaterial wie elastische
Binden und Mullbinden, Heftpflaster, Wundschnellverbände,
Blasenpflaster, sterile Wundkompressen und
Brandwunden-Verbandpäckchen sowie Sicherheitsnadeln, (Zecken-)
Pinzetten und Einmalhandschuhe. „Das Verbandsmaterial ist ebenso
anzupassen und muss wie die Mediamente kindgerecht abgestimmt sein“,
so Yarkin.
Bei bekannten Vorerkrankungen sollte an einen ausreichenden Vorrat der
eigenen Medikamente gedacht werden. „Selbst in Ländern der EU ist
die medikamentöse Versorgung nicht überall gleich gesichert. Auch
hier ist das entsprechend Notfallmedikament bereitzuhalten. Ich
empfehle die Unterlagen bei Vorerkrankungen und chronischen
Erkrankungen immer bereit zu halten. Heutzutage reicht eine Fotografie
der Dokumente auf dem Smartphone. So hat man die wichtigsten Befunde
immer dabei.“
Was den Impfschutz angeht, rät Yarkin, sich an die aktuellen
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu halten. „Der
Impfschutz verändert sich immer wieder, hier sollten vor jeder Reise
die aktuellen Empfehlungen beachtet werden. Eine Last-Minute-Reise
ohne Impfschutz geht in viele Länder. In manche Länder wird aber die
Einreise ohne Impfpass verwehrt. Auch hier gibt die Stiko Hinweise.“
Zudem hält das Robert-Koch-Institut immer die aktuellen
Impfempfehlungen und Reisehinweise bereit. Alle Informationen dazu
unter www.rki.deIn der nächsten Ausgabe des Kölner Wochenspiegels
gibt es Ratschläge, was zu tun ist, wenn im Sommer Zecken,
Sonnenbrand und Co zuschlagen.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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