Krone der Schöpfung sitzt im Hörsaal
Giordano Bruno-Stiftung hat „Evolutionsweg“ angelegt
von Hans-Willi Hermans
Lindenthal. Am Eingang in den Alphons-Silbermann-Weg – von der Zülpicher Straße aus – entsteht die Erde aus einem Feuerball, 4,6 Milliarden Jahre ist das her. 50 Meter weiter, oder 500 Millionen Jahre später, sind die ersten Spuren des Lebens zu finden.
So geht es weiter: Bis zum Ende der kleinen Platanenallee neben der Uni-Wiese, die Fußgängern und Radfahrern vorbehalten ist, wird die Geschichte der Evolution auf 20 Tafeln in Wort und Bild nachgezeichnet.
Der „Evolutionsweg“ ist auf Initiative der Regionalgruppe Köln der Giordano Bruno-Stiftung entstanden, die auch die Finanzierung übernommen hat und sich um die Instandhaltung der Tafeln kümmern wird. Der Alphons-Silbermann-Weg eignet sich mit seinen 460 Metern ausgezeichnet, weil sich darauf die 4600 Millionen Jahre Entwicklung von Erde und Leben sozusagen maßstabsgetreu darstellen lässt.
Nach 210 Metern, „2500 Millionen Jahre vor heute“, wie auf der Tafel nachzulesen ist, erfinden die Pflanzen die Photosynthese, und nach gut vier Milliarden geht’s dann richtig los: Auf den letzten 56 Metern, vor dem Ausgang der Allee auf die Bachemer Straße, ballen sich allein 14 Tafeln. Da bilden die ersten Organismen Stütz- und Schutzskelette aus, Pflanzen gehen an Land, die Saurier kommen und gehen, danach übernehmen die Säugetiere den Laden.
70 Zentimeter vor dem Ende des Weges taucht der Mensch auf, zum Homo Sapiens hat er sich dann auf der letzten Tafel weiterentwickelt, ganze zwei Zentimeter sind‘s da noch bis zum Ende des „Evolutionswegs“. Und der moderne Mensch sitzt – im Hörsaal.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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