Arbeiten auf der ganz großen Baustelle
„Grüne“ Themen stehen auf der Agenda für 2021

Etwa 30 Jahre brauchte die Verwaltung, um den Schutztreifen für Radfahrer auf einem Teilstück der Berrenrather Straße zu markieren, das soll demnächst schneller gehen. | Foto: Hermans
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  • Etwa 30 Jahre brauchte die Verwaltung, um den Schutztreifen für Radfahrer auf einem Teilstück der Berrenrather Straße zu markieren, das soll demnächst schneller gehen.
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Lindenthal - (hwh). Das ganz große, spektakuläre Bau- oder
Stadtentwicklungsprojekt stehe in Lindenthal derzeit nicht an, meint
Cornelia Weitekamp. Aus den beachtlichen Zugewinnen von Bündnis 90/
Die Grünen bei den Kommunalwahlen im Herbst, die auch der
Grünen-Politikerin zum Amt der Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin
verhalfen, leitet sie aber eindeutig ab, dass 2021 „grüne“ Themen
vorangebracht werden müssen. Und das ist ja immer auch Arbeit auf der
ganz großen Baustelle namens Klimawandel.

In der Realität bedeute das etwa genaues Hinsehen bei vielen
sogenannten „kleinen“ Themen, die insgesamt zur Verkehrswende
beitragen. „Es geht ja nicht, dass eine Bezirksvertretung (BV) einen
Schutzstreifen für Radfahrer beschließt und der erst nach 30 Jahren
von der Verwaltung markiert wird, wie neulich auf der Berrenrather
Straße“, meint Weitekamp nicht wirklich amüsiert. Man werde
hinsichtlich der Radwege nun zunächst prüfen, welche Beschlüsse
schon vorliegen, aber noch nicht umgesetzt sind und woran es im
Einzelfall hake. „Die Stolberger Straße ist so ein Fall, da sind ja
viele Schüler unterwegs, deshalb ist das besonders wichtig.“

Dass es bei der Umsetzung von BV-Beschlüssen manchmal zäh vorangehe
und die Verwaltung zuweilen ganz andere Vorstellungen hat, habe sich
zuletzt vor allem bei der von vielen Bürgern gewünschten Ersetzung
von Ampelanlagen durch Kreisverkehre – „Mini-Kreisel“ –
gezeigt. Die Verwaltung habe das für Knotenpunkte wie Weyertal/
Kerpener Straße, Weyertal/ Berrenrather Straße oder Gottesweg/
Rhöndorfer Straße abgelehnt, häufig aus Platzgründen. „Aber
unsere Experten haben bestätigt, dass es dort möglich ist“, so
Weitekamp. „In Kürze wird eine gemeinsame Videokonferenz von
Verwaltungsmitarbeitern und Mitgliedern der BV stattfinden. Ich hoffe,
dass wir da zu Ergebnissen kommen.“

Neben dem Rad- und Kraftverkehr bleibe natürlich der Öffentliche
Personennahverkehr stets im Blick. „Wir sprechen uns für eine
Ausweitung des Busnetzes aus, einige Strecken könnte man doch uns
Umland weiterführen und den Pendlern damit ermöglichen, ohne Auto
bequem in die Stadt zu kommen.“ Die Linie 146 beispielsweise ende
derzeit noch am Decksteiner Weiher, aber eine Verlängerung bis Hürth
wäre doch problemlos einzurichten, so Weitekamp.

Auch über einen Fünf-Minuten-Takt für die von den Bürgern
ausgiebig genutzte KVB-Linie 1 solle man nachdenken. Als Perspektive
für die Zukunft dürfe daneben die Verlängerung nach Widdersdorf und
sogar Brauweiler nicht vergessen werden, da müsse man die
Diskussionen weiterführen.

Ach ja, da ist ja auch noch der FC mit sein Erweiterungsplänen. Die
Kommunalwahl sei ja in Lindenthal unter anderem ein Votum gegen eine
Vergrößerung des Vereinsgeländes im Grüngürtel gewesen, nun
müsse man den Profi-Kickern möglichst eine neue Anlage im Beller
Bogen schmackhaft machen. „Aber ich denke nicht nur an den FC, auch
für den Breitensport brauchen wir neue Sportplätze, dort in Marsdorf
oder im Lövenicher Feld zum Beispiel.“

Jugendarbeit steht ebenfalls oben auf der Agenda der neuen
Bezirksbürgermeisterin: „Immer wieder ist die Rede davon, dass in
Weiden ein Jugendzentrum fehlt“, berichtet Cornelia Weitekamp.
„Bislang hatte ich noch keine Gelegenheit, aber demnächst werde ich
mir die Situation mal vor Ort ansehen.“

Etwa 30 Jahre brauchte die Verwaltung, um den Schutztreifen für Radfahrer auf einem Teilstück der Berrenrather Straße zu markieren, das soll demnächst schneller gehen. | Foto: Hermans
Im Fünf-Minuten-Takt soll die Linie 1 in Zukunft unterwegs sein – bis Weiden West und möglichst noch weiter. | Foto: Hermans
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