Leiser Rückzug aus dem Tierpark
Heribert Resch nahm Abschied
Lindenthal - Niemals geht man so ganz: So sang es einst Trude Herr. Ein wenig
trifft es sicher auch auf Heribert Resch zu. Nach 18 Jahren an der
Spitze des Fördervereins Lindenthaler Tierpark hat der 79-Jährige
auf der Mitgliederversammlung sein Amt an Martin Gallhöfer
überreicht. „Ich bin ja noch da, wenn es Probleme gibt, werde ich
nicht tatenlos zu sehen“, versichert er. Doch zeitgleich hat er sich
auch vorgenommen, den neuen Vorstand in Ruhe arbeiten zu lassen:
„Ich werde mich nicht einmischen, das ist versprochen“. Der
Abschied fällt schwer, schließlich hat Resch „seinen“ Tierpark
in den vergangenen 18 Jahren mit viel Herzblut zu dem gemacht, was er
heute ist: Eine grüne Oase, ein Anziehungspunkt für Familien mit
Kindern, Kindergärten, Schulen, aber auch für Erwachsene.
Resch, der 2012 Bundesverdienstkreuz überreicht bekam, war von 1999
bis 2009 Mitglied in der Bezirksvertretung Lindenthal und gehörte
etlichen Arbeitskreisen und Netzwerken an. Das Projekt „Wiederaufbau
des Tierparks Lindenthal“ lag ihm besonders am Herzen. „Die Stadt
hatte damals den Tierpark schon aufgegeben, man wollte sparen. Doch
wir haben gesagt, das geht so nicht“, erinnert er sich. Der Park,
schon seit 1908 im Stadtwald Lindenthal als große Wald- und
Wiesenareal zu Hause, erfreute sich über Generationen hinweg großer
Beliebtheit. Im Jahr 2000 stand die Schließung des Parks zur Debatte.
Resch gründete deshalb gemeinsam mit anderen engagierten Bürgern
den „Verein der Freunde und Förderer des Lindenthaler Tierparks
e.V“. Eine Bürgerinitiative hatte sich bereits aufgestellt, es
folgte die Gründung des Fördervereins. „Wir hatten schnell
beschlossen, dass wir die laufenden Kosten übernehmen und den Park
retten wollen“, so Resch. „Zug um Zug konnten wir die Ausstattung
des Parks modernisieren.“ Er sammelte Spenden für ein
Sanierungsprogramm, rief Patenschaften für die 200 Tiere ins Leben
und organisierte alljährlich mitten im Wildpark die traditionelle
Waldmesse. „Vieles hat sich über die Jahre etabliert, das freut
mich bis heute“, so Resch. Rückblickend habe der Förderverein in
den vergangenen Jahren über eine Million Euro in den Erhalt des Parks
investiert: „Heute ist der Tierpark vorzeigbar“, so Resch.
Entsprechendes Lob für das Werk kommt auch aus der Politik. „Die
beste Investition, die für diesen Ort je gemacht wurde, war das
unermüdliche Engagement von Heribert Resch“, betonte
Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Freker, die gekommen war, um ihm
für diesen Einsatz zu danken. Als kleines Dankeschön überreichte
sie das Namenslexikon des Stadtbezirks Lindenthal. Zufällig hatten
die Vorstandskollegen von Resch eine passende Überraschung für ihren
scheidenden Vorsitzenden dabei: Sie zogen ein Straßenschild mit dem
Namen „Heribert-Resch-Weg“ aus der Tasche. „Nun müssen wir
überlegen, wo wir dies anbringen können“, schmunzelten alle. Nach
diesem emotionalen Moment schlossen sich dann noch die anstehenden
Neuwahlen des Vorstands an. Dieser besteht nun aus dem neuen
Vorsitzenden Martin Gallhöfer und Schatzmeister Gert Meyer-Jüres,
Schriftführer wurde Christian Jürgens. In den erweiterten Vorstand
wurden als Beiräte Renate Müller, Michael Gehlen und Dr. Martin
Schoser gewählt.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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