Mit dem Rad in die Innenstadt
Hier fehlt ein Konzept
Sülz/Lindenthal - Wie kommt man als Fahrradfahrer aus Sülz und Lindenthal sicher in
die Innenstadt? Mit dieser Frage wandte sich Holger Damm, Anwohner am
Sülzer Gürtel an die Redaktion des Kölner Wochenspiegels.
„Es gibt keinen Radweg auf der Luxemburger Straße, keinen auf der
Berrenrather, Fehlanzeige auf der Zülpicher und nix für Radler auf
der Bachemer“, fasst Damm die Situation frustriert zusammen. Auf der
Zülpicher gebe es zwar jetzt die neue Fahrradstraße, doch diese
fasse nur wenige hundert Meter. „Eine Lösung, die geradezu typisch
für Köln ist: Man schafft 300 Meter Fahrradweg und danach endet der
wieder“, so Damm. Die Stadt sei bemüht, aber man erlebe als Bürger
nur Flickwerk: „Auf dem Rest der Zülpicher Straße parken die
Autofahrer in zweiter Reihe und schon hat man als Radfahrer keine
Chance auf eine sichere Wegführung mehr. Mir fehlt ein Konzept.“
Leider, so Roland Schüler, stellvertretender Bezirksbürgermeister
Lindenthals, habe der Leser recht: „Es gibt zwar in den Wohngebieten
die Fahrradstraße Euskircher Straße und Palanter Straße sowie
Nikolausstraße. Diese enden aber am Weyertal und sind mit
Pflastersteinhubbel für Radfahrende unbequem.“
Beschlossen sei seit 30 Jahren ein Radweg mit neuen Radstreifen auf
der Kerpener Straße. Auch habe man seit 2014 die fahrradfreundliche
Gestaltung der Berrenrather Straße, auch mit umfangreicher
Bürgermitwirkungen, angefangen. „Die zuständige Abteilung Bauen
verweigert die Umsetzung in den Jahren 2017 und 2018, obwohl das Geld
im Haushalt eingestellt wurde“, betonte Schüler. Auch die
Luxemburger Straße werde von der Verwaltung als Haupteinfallstraße
behandelt. „Das Land baut die Luxemburger Straße von Hürth zur
Stadtgrenze aus, so dass noch mehr Autoverkehr auf die Luxemburger
Straße drängt. Die Lösung, auch im Sinne des Luftschutzes, denn
hier sind die Messwerte zu hoch: Eine Autospur umwandeln in eine
Fahrradspur. Doch dafür fehlt die politische Mehrheit. Zuständig ist
im Rat der Verkehrsausschuss“, so Schüler weiterhin. Die Röndorfer
Straße sei Teilen verbessert worden, aber noch mit zu viel
Autoverkehr, besonders zwischen Gottesweg und Weißhausstraße,
versehen. „Die Bachemer Straße ist seit 2014 in der Planung als
Radschnellweg. Diese Planung zieht sich“, so der Politiker.
Aus dem Büro des Fahrradbeauftragten der Stadt Köln, Amt für
Straßen und Verkehrsentwicklung, gab es auf die Frage von Holger Damm
bisher keine Stellungnahme.
- tau
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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