Mehr S-Bahnen sollen den Westen entlasten
Hoffnung auf weniger Pendler im Auto
Kölner Westen - Der Kölner Knoten, so Dr. Hermann-Josef Tebroke, Verbandsvorsteher
Zweckverband Nahverkehr Rheinland, ist eine zentrale bundes- und
europaweite Drehscheibe. „Allerdings erweist er sich aufgrund der
erschöpften Kapazitätsreserven auch als einer der großen
Engpässe.“ Das soll sich ändern. Der Knotenpunkt wird fit
gemacht.
Kernpunkt ist der Umbau der Regionalbahn RB 38 (Erftbahn) zu einer
S-Bahn über Bergheim nach Bedburg. Um die Strecke zu einer
vollfertigen S-Bahn auszubauen, muss sie vollständig elektrifiziert
werden. Fahren soll sie im 20-Minuten-Takt. Aktuell gibt es nur eine
stündliche direkte Verbindung von Bergheim und Bedburg nach Köln.
En weiteres Element im Kölner Westen ist die Vorbereitung einer
S-Bahn nach Pulheim. Am Abzweig Köln-Müngersdorf/ Technologiepark
werden neue Weichen eingebaut, um zukünftig die Führung von S-Bahnen
in Richtung Pulheim und Grevenbroich zu ermöglichen.
Roland Schüler, stellvertretender Bezirksbürgermeister für
Lindenthal, drängt nun auf eine zügige Realisierung dieser
Maßnahmen. Eine vollwertige S-Bahn nach Horrem und Bedburg, so
Schüler, bedeute eine Verdoppelung des heutigen Fahrangebotes für
für Weiden-West, Lövenich, Müngersdorf und Ehrenfeld. „Das ist
attraktiv für viele Fahrgäste und für viele Umsteiger aus dem Auto.
Wir sollten dafür sorgen, dass in der Hauptverkehrszeit der heutige
10-Minuten-Takt durch eine Verstärkerlinie zu den Stoßzeiten auf
fünf Minuten verdichtet wird. Denn heute schon sind die S-Bahnen 12,
13 und 19 von Horrem aus stark belastet.“
Auch durch die Vorbereitung der neuen S6 ab Möchengladbach über
Pulheim nach Müngersdorf können zukünftig mehr Züge fahren. Durch
den 20-Minuten-Takt gebe es dann auch für die Venloer Straße ein
attraktives Angebot auf der Schiene und damit einen Anreiz, das Auto
stehen zu lassen.
Schüler: „Als Stadtbezirk Lindenthal, der unter dem starken
Autopendlerverkehr leidet, begrüßen wir sehr diesen ersten
Schritt.“
Konkrete Angaben über die Zeitschiene der Baumaßnahmen zur
Rhein-Erft-S-Bahn müssen erst erarbeitet werden. „Durch die
geschlossene Planungsvereinbarung wurde der wichtige Startschuss für
die Planungsphasen gegeben. Und genau in diesen Planungsphasen muss
das Zeitgerüst der Maßnahme erst erarbeitet werden. Bereits jetzt
Jahreszahlen zu nennen, wäre daher pure Spekulation“, teilt der
Pressesprecher der Nahverkehr Rheinland GmbH auf Anfrage mit.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.