Ausbau Geißbockheim - Marsdorf eine Alternative?
Initiative stellte Pläne vor
Kölner Westen - Der Ausbau des Geißbockheims im Grüngürtel bewegt viele Menschen in
Köln.
Über
7.000 Stellungnahmen gingen dazu bei der Stadtverwaltung
ein. Bürger, die Bedenken ob des Ausbaus haben, folgten nun der
Einladung der Initiative Landschaftspark Belvedere. Die Initiative hat
einen alternativen Plan vorgestellt. Demnach soll der 1. FC Köln sein
neues Trainingsgelände im Beller-Bogen in Marsdorf bauen. Dort gebe
es mehr als genug Platz, auch für zukünftige Projekte, meint deren
Sprecher Roland Schüler.
Zusätzlich biete die Fläche in Marsdorf Planungssicherheit. Klagen
und entsprechende Verzögerungen seien mit „sehr hoher
Wahrscheinlichkeit nicht zu erwarten“. Anders sehe es aus, wenn im
Grüngürtel tatsächlich gebaut würde. Hier gebe es viele Ansätze,
so die Kritiker, und zählen auf: „Eingriff in das
Bundesnaturschutzgesetz, obwohl eine qualitativ hochwertige
Alternative vorliegt. Eingriff durch den Kunstrasen in das
Grundwassererwartungsgebiet der Stadt Hürth. Eingriff in das
Landschaftsschutzgebiet ohne Umweltprüfung.“
Der Enkel von Konrad Adenauer, Konrad Adenauer, ist Schirmherr des
Landschaftsparks Belvedere und der Ideengeber der Alternative in
Marsdorf. Er lobte den Entwurf eines Landschaftsparks Beller Bogen,
weil er im Sinne von Konrad Adenauer angelegt ist: Schaffung von neuen
Grünanlagen für die Gesundheit und das Klima und Schaffung von
Sportmöglichkeiten. So wollte es sein Großvater und so sollte es die
heutige Politik auch wollen. „Der 1. FC Köln hat sich in den
Grüngürtel hineingesetzt, es kann aber nicht der Ort der Zukunft
sein.“
Für das Vorhaben in Marsdorf gibt es auch kritische Stimmen. „Diese
Pläne behindern die vom Stadtrat beschlossene Verlagerung des
Frischelogistikzentrums von Raderberg nach Marsdorf“, kritisiert Dr.
Ulrich S. Soénius von der Industrie- und Handelskammer die Pläne.
„Wir sind seit Jahren mit der Stadtverwaltung im Gespräch, endlich
mit dem Bau des Großmarktes zu beginnen. In Raderberg laufen die
Verträge Ende 2023 aus. Daher muss alles getan werden, um den Bau in
Marsdorf zu fördern. Ein Landschaftspark an einem Gewerbegebiet geht
zu dessen Lasten aus, die Nutzungskonflikte sind vorprogrammiert.“
Bevor der Stadtrat Mitte Juni eine Entscheidung treffen wird,
behandelt die Bezirksvertretung Lindenthal am 8. Juni das Thema in
ihrer Sitzung.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.