Mut zum kritischen Denken
Jugendbuchautor Frank Maria Reifenberg stellte Buch vor

Frank Maria Reifenberg las vor rund 50 Schülern der LVR-Anna-Freud-Schule. | Foto: ha
  • Frank Maria Reifenberg las vor rund 50 Schülern der LVR-Anna-Freud-Schule.
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Müngersdorf - (ha) Mit klarer Botschaft stellte der Kölner Kinder- und
Jugendbuch-Autor Frank Maria Reifenberg vor Schülern der LVR
Anna-Freud-Schule sein neues Buch „Wo die Freiheit wohnt“ vor.
Angelehnt an die Kölner Edelweißpiraten erzählte der Schriftsteller
in einem Briefroman das Schicksal von Lene und dem Widerstandskämpfer
Friedrich, der ins Visier der Gestapo gerät. „Lehnt euch auf gegen
Unrecht!“, appellierte Reifenberg bereits vor dem Start der
eigentlichen Lesung und erinnerte an die Ideale der jungen
Regimekritiker im nationalsozialistischen Deutschland, deren Geist
sich auch heute in Bewegungen, wie etwa den
Fridays-For-Future-Protesten noch widerspiegele, die sich im Sinne des
Klimaschutzes gegen eine vermeintliche Übermacht aus Wirtschaft und
Politik stemme.

Die Mixtur aus Geschichts- und Politikunterricht sowie Unterhaltung
stieß bei den jungen Zuhörern auf sichtliches Interesse:
Konzentriert folgten die Schüler den Sprüngen zwischen den
Buchfiguren und historischen Fakten aus den 1930er sowie 1940er
Jahren.

„Ich mag selbst keine langweiligen Lesungen, bei denen lediglich
Zeile für Zeile vorgetragen wird. Ich brauche den Kontakt zu meinen
Zuhörern und die Interaktion“, erklärte Reifenberg. Für die
Müngersdorfer Bildungseinrichtung fand der gefragte Künstler lobende
Worte: „Die Anna-Freud-Schule und die Ernst-Simons-Realschule
leisten meiner Ansicht nach hervorragende Arbeit. Der Event ist gut
vorbereitet worden. Diese Lesung sollte nicht meine letzte an der
Einrichtung gewesen sein“, so Frank Maria Reifenberg.

Lehrerin Raczek hob den pädagogischen Stellenwert der Veranstaltung
hervor: „Dies wird den Schülern das Zeitgeschehen näherbringen. Im
Rahmen der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des
nationalsozialistischen Regimes wird es mit den zehnten Klassen zudem
noch einen Besuch im NS-Dokumentationszentrum geben.“

Unabhängig von der Thematik begrüßte auch Schüler David Pinkers
den Besuch des Schriftstellers: „Ich lese privat eher Krimis und
Texte der Weltliteratur, beispielsweise Hermann Hesse, Herman Melville
und Edgar Allan Poe. Da arbeite ich zurzeit einiges von ab. Aber es
ist interessant, mal einen Autor kennen zu lernen. Ich bin gespannt,
inwiefern er in dieser Geschichte auch tatsächlich Geschehenes
verarbeitet“, sagte der 19-Jährige unmittelbar vor Beginn der
Lesung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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