Gesamtschulen musste Hälfte ablehnen
Kein Platz für Kinder
von Hans-Willi Hermans
Lindenthal. Die Gesamtschule Wasseramselweg sei „eine Schule für alle Kinder“, ist auf deren Homepage nachzulesen. Das stimmt so natürlich nicht, und in Wahrheit ist sie nicht einmal eine Schule für all jene Kinder, die sie gerne besuchen würden.
Wie die Verwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Lindenthal mitteilte, wurden vor Beginn des Schuljahres 2021/2022 insgesamt 480 Schüler für die beiden Gesamtschulen im Stadtbezirk angemeldet. 243 – also mehr als die Hälfte – mussten wegen Platzmangels abgelehnt werden.
Einerseits darf man also beruhigt sein: Die beiden Gesamtschulen werden bestens angenommen, obwohl die äußeren Bedingungen nicht den Idealvorstellungen entsprechen. Die Gesamtschule Wasseramselweg, 2018 an den Start gegangen, liegt noch nicht einmal auf Lindenthaler Gebiet, sondern etwas abgelegen im Ehrenfelder Stadtteil Vogelsang. Bis zur geplanten Fertigstellung 2024 ist sie auch noch in einem künftigen Bürobau untergebracht. Und die zweite Gesamtschule ist auf zwei recht weit auseinanderliegende Standorte in Sülz und Müngersdorf verteilt.
Umso bemerkenswerter ist die große Nachfrage nach Gesamtschulplätzen. Die Verwaltung konnte allerdings nicht klären, wie viele der nicht angenommenen Kinder Plätze an anderen Gesamtschulen gefunden hatten, beziehungsweise an welcher Schulform die übrigen letztendlich landeten.
Schließlich machten zahlreiche Eltern Gebrauch von den erlaubten Mehrfachanmeldungen. Zudem würden die Anmeldedaten von den Schulen gelöscht.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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