Gute Nachrichten aus dem Waldlabor
Klima-Baumarten "mehrheitlich vital"
Junkersdorf - Anderes Klima, andere Bäume: Untersuchung von Dresdner Forschern
zeigt, dass die Bäume des Waldlabors „mehrheitlich vital“
sind.
Der Zustand des deutschen Waldes, aber auch der städtischen
Parkanlagen, hat aufgrund der sehr trockenen Sommer in den vergangenen
zwei Jahren erhebliche Besorgnis ausgelöst. Da sind die Ergebnisse
der jüngsten Untersuchungen von Forschern der Technischen
Universität Dresden im Waldlabor Köln schon eine gute Nachricht.
Zusammenfassend heißt es über die dort angepflanzten
„Klimabaumarten“, sie zeigten sich „mehrheitlich vital“.
Vor zehn Jahren hatte die Stadt das Waldlabor mit finanzieller
Unterstützung der RheinEnergie und der Firma Toyota auf einer 1,5
Hektar großen Fläche ganz in der Nähe der Haltestelle
„Stüttgenhof“ der KVB-Linie 7 auf den Weg gebracht. Erst vor
wenigen Wochen erhielt es den Titel „Ausgezeichnetes Projekt der
UN-Dekade Biologische Vielfalt“ erhalten. Das Siegel wird an
Initiativen vergeben, die sich in vorbildlicher Weise der Erhaltung
dieser biologischen Vielfalt widmen.
Zum Waldlabor gehört beispielsweise der „Klimawald“, der nun von
den Wissenschaftlern aus Dresden genauer unter die Lupe genommen
wurde. In diesem Bereich des Open-Air-Labors stehen Bäume, die als
besonders robust gegenüber den Folgen des Klimawandels gelten.
Darunter sind etwa Walnuss, Küstentanne, Birke, Kirsche und
Esskastanie.
Das Problem der Forstbotaniker war bislang, dass kaum systematische
Untersuchungen über das tatsächliche Wachstumsverhalten dieser
Bäume vorlagen, in denen die äußeren Bedingungen wie etwa die
Zusammensetzung der Böden korrekt dokumentiert waren.
Den Praxistest haben die Bäume nun glänzend bestanden: „Keine
Baumart des Waldlabors hat schlechtere Wachstumswerte erzielt, als
bereits in Vorstudien veröffentlicht wurden“, heißt es im
Abschlussbericht aus Dresden. Wo Vergleichswerte zum
Wachstumsverhalten junger Bäume in der bisherigen Forschungsliteratur
herangezogen werden konnten, habe die im Waldlabor erzielte Leistung
beim Höhenwuchs, aber auch beim Umfang der Bäume „zumeist oberhalb
diese Werte“ gelegen. Dazu habe sicher auch der Junkersdorfer Boden
beigetragen: ein ehemaliger Acker, der die „Klimabäume“
ausreichend mit Nährstoffen und Wasser versorgt.
- Hans-Willi Hermans
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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