Lövenich:
Kölner Outback bleibt außen vor
LÖVENICH - (bn). „Eine Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur ist nicht
in Sicht. Die Stadt Köln lässt euch Menschen im Kölner Westen
einfach im Stich.“ Der Nikolaus las beim Besuch der Planungsrunde
des Vereins Lövenich im Brennpunkt (LiB) der Stadtverwaltung die
Leviten. Und sprach den Anwesenden ob der politischen Versäumnisse
der vergangenen Jahre aus der Seele.
Investitionen in die Infrastruktur seien überfällig, erklärt auch
Martina Kanis, Vorsitzende von LiB. Die entsprechenden Beschlüsse zur
Verkehrssituation - teilweise noch aus dem Jahr 2013 - seien längst
gefasst und müssten nur umgesetzt werden. „Aber 2016 ist hier gar
nichts passiert. Bei Investitionen bevorzugt die Verwaltung die
Innenstadt und das Kölner `Outback` bleibt außen vor. Man hat uns
hier völlig vergessen“, ist Kanis überzeugt. So habe der Kölner
Westen in den vergangenen zwölf Jahren den stärksten
Bevölkerungszuwachs der Stadt gehabt. Allerdings ohne entsprechenden
Ausbau der Infrastruktur.
Und die Liste ist mittlerweile fast so lang wie die Staus auf den
Straßen in Lövenich: Beschlossene, aber noch fehlende Zebrastreifen
auf den Schulwegen, fehlende Spuren für Radfahrer und verstopfte
Straßen zur Rush-Hour. Dazu kämen Versäumnisse beim Ausbau der
sozialen Infrastruktur. Bürger suchen vergeblich nach wohnortnaher
Kinderbetreuung und Schulen, heißt es in der gemeinsamen Resolution
der Bürgerinitiativen und Vereine im Kölner Westen. Zudem drohe
Traditionsvereinen das Aus, weil immer mehr Veranstaltungsräume nicht
mehr für Brauchtumspflege und `Veedelsleben` zur Verfügung stünden.
Lövenich, so die Befürchtung, verkomme zu einer reinen
„Schlafstätte“.
Und ein Ende der Entwicklung, so scheint es, ist noch nicht erreicht.
Kanis: „Im kommenden Jahr wird es unser Hauptkampf sein, neue
Baugebiete zu verhindern.“ Dagegen möchte LiB Grün- und
Freiflächen festschreiben lassen, um eine Bebauung dauerhaft zu
verhindern.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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