Dem Alter auf der Spur
Krankheiten im Fokus der Forschung
Lindentahl. - Katharina Stillger fühlt sich als wäre sie schon 60, dabei ist
die Studentin gerade einmal 19 Jahre alt. Doch ihr Gefühl trügt sie
nicht, schließlich trägt die junge Frau einen Anzug, der das Alter
simulieren soll. Sie ist zu Besuch beim CECAD der Universität
Köln.
Das Forschungszentrum widmet sich mit dem benachbarten
Max-Planck-Institut der Alternsforschung. Die beiden Institute bilden
einen sogenannten Exelenzcluster, eine Art Wissenschaftliche
Kooperation, in dem sich rund 400 Wissenschaftler der Erforschung des
Alterns widmen. Die Institute, die auch mit Steuergeldern finanziert
werden, veranstalteten einen Tag der offenen Tür, bei dem es
verschiedene Vorträge und Führungen durch die diversen Labore gab.
Aber eben auch Mitmachangebote, wie die Simulation des Rentenalters.
Eine Weste mit Gewichten, Manschetten an Handgelenken, Knien und
Füßen, die das Laufen erschweren und eine Halskrause, welche die
Bewegungsfreiheit des Kopfes einschränkt. So gekleidet, fühlt sich
die Studentin Stillger wie in Körper eines 60-jährigen. Um das
Gleichgewicht beim Laufen zu halten, muss sie sich sogar von ihrer
Freundin stützen lassen. „Ich fühle mich als lastet die doppelte
Schwerkraft auf mir und Treppensteigen ist nur mit Festhalten
möglich“, berichtet Stillger von ihrer Erfahrung im Altersanzug.
Ganz andere Einblicke bekommen die Besucher bei Astrid Schauß. Die
Wissenschaftlerin Leitet die Plattform für Licht und
Elektronenmikroskope. An einem knapp eine Million Euro teuren
Hightech-Mikroskop zeigt sie den erstaunten Besuchern 100-fach
vergrößerte Krebszellen. Real sind die winzigen Zellen nur einige
Mikrometer groß, die Einheit entspricht dem Millionstel eines Meters.
„Das Besondere an dem Gerät ist, dass es auch lebende Zellen
darstellen kann.“
Im benachbarten Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns bekommen
die Besucher größere Forschungsobjekte zusehen. Die einige
Zentimeter großen afrikanische Killifische. Die Tiere leben nur
wenige Monate und eigenen sich deshalb besonders gut für die
Altenforschung. „Da können wir in kürzester Zeit die Auswirkungen
einer Behandlung erkennen“, erklärt Maren Berghoff,
Pressesprecherin des Institutes.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.