Weniger Platz für Fußgänger
Kritik kommt auch vom Verband Fuss e.V.
Braunsfeld - Alt sind sie noch nicht, die Markierungen auf der Aachener Straße,
am Fußgängerüberweg zwischen der KVB-Haltestelle
„Clarenbachstift“ und dem Clarenbachplatz. Das Amt für Straßen
und Verkehrstechnik hat sie dort angebracht und das habe den Überweg
nicht gerade verbessert, meint Anwohner Franz Hewel: „Es ist jetzt
enger geworden, das macht sich insbesondere in den Stoßzeiten
bemerkbar, wenn viele Leute die Linie 1 nutzen. Dann ist es ein
einziges Gedränge und für Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren
nicht zumutbar.“
An den verblassten Markierungen des früheren Fußgängerüberwegs ist
erkennbar, dass die neue Version um etwa einen Meter schmaler ist und
Richtung stadtauswärts verlegt wurde. Deshalb stehen den Fußgängern
jetzt zusätzlich die Ampelmasten im Weg, die an Ort und Stelle
belassen wurden.
Der Grund für die Verlegung des Überwegs, so die Vermutung, sei
vermutlich die Tiefgaragenausfahrt für die neuen, im Sommer bezogenen
Wohnungen am Clarenbachplatz. Die Ausfahrt befindet sich unmittelbar
neben der Ampelanlage. Man wollte den herausfahrenden Autofahrern, die
nach rechts auf die Aachener Straße abbiegen müssen, wohl
ausreichend Platz bieten, noch vor der Ampel anzuhalten.
Wenn die Ampel jedoch Grün anzeigt, wird es nach Beobachtung von
Franz Hewel gefährlich: „Einige Fahrer schießen regelrecht aus der
Tiefgarage heraus und rasen dann direkt über die Ampel“, ärgert er
sich. Zudem sind jetzt für den Kraftverkehr Richtung stadtauswärts
zwei, nur knapp zehn Meter auseinanderliegende und durchgehende weiße
Haltelinien auf der Fahrbahn aufgezeichnet. Eine davon ist vermutlich
für den Tiefgaragenverkehr gedacht, aber für Ortsunkundige könnte
das verwirrend sein. „Es ist ja nicht immer klar, was sich die
Verwaltung bei ihren Maßnahmen so denkt“, kommentierte
Bezirksvertreter Roland Schüler von den Grünen die neue Situation.
Schüler dachte schon mal laut darüber nach, eine „Nase“ in
Bordsteinhöhe zwischen Tiefgaragenausfahrt und Ampel in die Fahrbahn
hinein zu bauen, damit die Fahrer nicht schräg auf die Aachener
Straße fahren können, sondern gezwungen sind, das neue Hindernis
vorsichtig zu umfahren. Unter Umständen wird ein entsprechender
Antrag in einer der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung auf der
Tagesordnung stehen.
Wie dem auch sei: „Wieder mal ein Beispiel dafür, dass die
Verwaltung grundsätzlich vom Autoverkehr her denkt, nicht von den
Fußgängern“, meinte Anne Grose, Sprecherin der Ortgruppe Köln des
Fachverbands Fußverkehr Deutschland (Fuss e.V.).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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