Buslinie 143 soll Marsdorf erschließen
Lieber Bus statt Bahn

Auch die Haltestelle „Marsdorf“ der Linie 7 wird der Bus künftig anfahren. | Foto: Hermans
  • Auch die Haltestelle „Marsdorf“ der Linie 7 wird der Bus künftig anfahren.
  • Foto: Hermans

Über die Haltestellen „Marsdorf“ und „Haus Vorst“ der KVB-Linie 7 ist das Gewerbegebiet Marsdorf ans ÖPNV-Netz angeschlossen, in der Hauptverkehrszeit sogar im Zehn-Minuten-Takt. Doch eine Mitarbeiterbefragung im Auftrag der Industrie- und Handelskammer hatte 2019 ergeben, dass viele der dort tätigen Menschen einen Bus vermissen, der das Gewerbegebiet erschließt.

von Hans-Willi Hermans

Marsdorf. Deshalb hatte der Stadtrat im Juni 2021 Maßnahmen zur Verbesserung des Busangebots im Kölner Westen beschlossen. Künftig soll die Buslinie 143 durch das Gewerbegebiet fahren. Seinerzeit hegten Politiker und Verwaltungsmitarbeiter noch die Hoffnung, einige Unternehmen vor Ort würden sich an der Finanzierung beteiligen. Doch bislang hat sich in dieser Hinsicht wenig getan: „Die Abstimmungen mit den ansässigen Firmen gestalten sich langwieriger, als zunächst angenommen“, schreibt das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung in seiner aktuellen Vorlage.

Dennoch wird die Buslinie 143 möglicherweise schon ab August bis Marsdorf verlängert. Parallel soll die Linie 136 über das Krankenhaus Hohenlind hinaus durch das Stadtwaldviertel bis Weiden und zur Lövenicher Zusestraße fortgeführt werden. Der Bus 143 ist damit entlastet und kann hinter der Haltestelle „Willi-Lauf-Allee“ in die Marsdorfer Straße abbiegen und über die Dürener Straße in das Gewerbegebiet einfahren. Dort soll er über die Horbeller Straße zunächst die Stadtbahn-Haltestelle „Marsdorf“ anfahren, um Umsteiger einzusammeln.

Anschließend geht es weiter zu neuen Bushaltestellen auf der Toyota-Allee, der Badischen Allee – in Höhe Stadtbahnhaltestelle „Haus Vorst“ – und drei weiteren Haltestellen an der Max-Planck-Straße. Im südlichen Teil der Max-Planck-Straße wird letztlich die Endhaltestelle der Buslinie 143 eingerichtet.
Tagsüber sollen die Busse Marsdorf im 20-Minuten-Takt anfahren, abends halbstündlich. Nach 23 Uhr und an Sonntagen wird das Gewerbegebiet Marsdorf nicht angefahren.

Die zusätzlichen Betriebskosten der KVB werden mit rund 50 000 Euro pro Jahr veranschlagt. Allerdings wird diese Strecke zunächst nur „versuchsweise“ eingerichtet. Mit überfüllten Bussen rechnet dabei niemand, doch falls nach zwei Jahren auf dem Linienabschnitt zwischen Junkersdorf und Marsdorf pro Fahrt weniger als zehn Fahrgäste gezählt werden, „sollte das Angebot modifiziert, gegebenenfalls wieder eingestellt werden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Nach der Bezirksvertretung muss der Rat im Mai dem Konzept zustimmen, damit es im Sommer schon losgehen kann.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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