Vereinen droht das Aus
Lövenich benötigt neues Domizil
Lövenich - „Wenn wir bald nicht wieder eine größere Veranstaltungshalle
bekommen, dann können wir in ein zwei Jahren den Laden dicht
machen“, sagt Alexander Ommer, Präsident der KG Lövenicher
Neustädter bei der Krisensitzung im Bezirksrathaus. Vertreter der
Lövenicher Vereine baten Bezirksbürgermeistern Helga Blömer-Frerker
um Unterstützung.
Es fehle einfach ein Ort, an dem die zahlreichen Vereine im Ort
Vereine, feiern, trainieren oder Versammlungen abhalten können.
„Egal ob das die Schützen, der Karnevalsverein oder das
Seniorennetzwerk ist, der Bedarf ist groß“, erklärte Martina
Kanis, 1. Vorsitzende des Vereins Lövenich im Brennpunkt.
Im Lindenthaler Bezirksrathaus an der Aachener Straße trafen sich die
Vertreter der Vereine mit Blömer-Frerker, ihrem Stellvertreter Roland
Schüler von den Grünen und Horst Nettesheim, Fraktionsvorsitzender
der CDU. „Wir stehen hier aber stellvertretend für alle Parteien in
der Bezirksvertretung und unterstützen ihr Anliegen“, sagte
Blömer-Frerker. Konkret wünschen sich Ommer und seine Mitstreiter
ein Grundstück im Lövenicher Industriegebiet, auf das sie eine neue
Veranstaltungshalle bauen können. „Wenn uns die Stadt ein
Grundstück überlässt, könnten wir die Finanzierung eines solchen
Projektes schon stemmen“, sagt Ommer. Im Auge haben sie ein Areal,
im Umfeld der neuen Tankstelle an der Kölner Straße kurz vor der
Brücke über die Autobahn 1.
Lövenich zählt inzwischen über 9.000 Einwohner, und die Vereine
verbuchen steigende Mitgliederzahlen. „Wir erfüllen eine wichtige
soziale Funktion und leisten auch viel Jugendarbeit. Jetzt wünschen
wir uns etwas zurück von der Stadt“, sagt Kanis. Es fehle in
Lövenich einfach die Infrastruktur. Die Mehrzweckhalle des
Schulzentrums Weiden ist seit über einem Jahr mit Flüchtlingen
belegt und fällt als Veranstaltungsstätte aus, genauso das Casino
der KG Lövenicher Neustädter am Odemshof. Neue
Brandschutzbestimmungen machen größere Veranstaltungen unmöglich.
In dieser und in der kommenden Session hat die KG deshalb schon ihre
drei großen Sitzungen abgesagt. Als Ausweichquartier für kleinere
Veranstaltungen dient momentan der Kirchplatz vor St. Severinus.
„Den können wir aber auch nicht zu oft nutzen, sonst beklagen sich
die Anwohner und das völlig zurecht“, so Ommer.
Die Turnhalle am Schulzentrum Weiden wird voraussichtlich im kommenden
Jahr wieder frei sein. Sie steht aus Platz drei der Liste der zu
räumenden Hallen. Trotzdem wünschen sich die Vereine eine eigene
Veranstaltungshalle, so dass man mehr Planungssicherheit für die
Zukunft habe. Die Bezirksbürgermeisterin Blömer-Frerker versprach in
der kommenden Sitzung der BV am 12. Dezember einen Antrag
einzubringen, indem sie die zuständige Verwaltung auffordert, ein
Grundstück zur Verfügung zu stellen. Allerdings liegt die
Entscheidungsgewalt darüber beim Rat, der abschließend zu
entscheiden hat.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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